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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0103
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Anhang II, Übersetzung des Schlachtberichtes von Kynoskephalä. 89

[Lücke. Sinn etwa: Diese beschlossen stehen zu bleiben]1) in
den gegenwärtigen Stellungen und auch die Vortruppen zurückzu-
rufen. (9) Am- anderen Tage schickten beide gegen 300 Reiter und
300 Leichte auf Erkundung aus, unter ihnen schickte Titus zwei
Abteilungen ätolischer Reiter wegen ihrer Geländebekanntschaft mit.
(10) Die stiefsen diesseits von Pherä in der Richtung nach Larissa
zu in heftigem Gefechte zusammen2). (11) Da aber die Abteilungen
des Ätolers Eupolemos tüchtig draufgingen und auch die Italiker mit
in den Kampf fortrissen, kamen die Makedonier ins Gedränge. (12)
Und an diesem Tage zogen sich beide Teile nach einem langen Ge-
plänkel in ihre Lager zurück.

20: Am folgenden Tage aber brachen beide Heere auf, da ihnen
das Gelände bei Pherä nicht behagte, weil es mit Bäumen bepflanzt
und voll von Hecken und Gärten war. (2) Philipp marschierte in
der Richtung auf Skotussa, in der Absicht, sich aus dieser Stadt zu
verproviantieren und so, wohl versehen, ein für seine Truppen ge-
eignetes Schlachtfeld zu suchen.

(3) Titus aber ahnte seine Absicht und brach deshalb zugleich
mit Philipp auf, um ihm zuvorzukommen und das Getreide im Ge-
biete von Skotussa zu vernichten. (4) Da aber zwischen dem Marsch
beider hohe Hügel lagen, erhielten weder die Römer von der Marsch-
route der Makedonier Kenntnis, noch umgekehrt jene von der der

1) Philipp scheint in sein altes Lager nördlich von Pherä zurückmarschiert
zu sein. Vergl. S. 62 A. 3. Livius 33,6,6 übersetzt nur: et illo quidem die
millo inito certamine in castra revocati sunt.

2) Zu dieser Übersetzung der handschriftlichen Worte: ot xcu av(i(iC^avtts
in\ ja t(öv 'l'fndöv oig nQuq Accqiookv oivtßuD.ov (xl)vpiag hat Herr Büttner-Wobst
die Freundlichkeit gehabt, mir folgendes mitzuteilen:

Eine andere Deutung läfst der Text nicht zu: es mufs also nach dem
Wortlaute das Vorpostengfecht nordwestlich von Pherä gewesen sein. Allerdings
geben die Handschriften nicht tnl radf, sondern nur ln\ roj Ursinus schlug bil
ieüv <f>£Q(Sv vor; Reiske schreibt S. 609: '7« videtur delendum. fnl täv <t>sqäv
coram Pheris, in oculis oppidi, ant alias leg. £n\ roTg rwv <l>en<i)v seil. jitQiai joig
(pfQovOiv dg 7iqos stttQi.aaca?; Schweighäuser korrigierte inl tkcTs twv cI'fn(öv und
dies ist seitdem allgemein angenommen worden. Aber selbst wenn wir alle diese
Verbesserungen verwerfen würden, der Zusatz <üs nötig Aaqioaav weist mit unab-
weisbarer Deutlichkeit darauf hin, dafs zwischen Pherä und Larissa d. h. nord-
westlich von Pherä das Gefecht gewesen ist. Dafs aber tag nohg A. heifsen mufs
»in der Richtung nach Larissa" geht aus dem hervor, was ich in Fleckeis. Jahrb.
1889, 149 ff. ausführlich entwickelt habe.
 
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