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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0141

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Vorbemerkung'.

Die strategisch-politische Lage.

Ein ganz anderes Aussehen, als im zweiten Makedonischen
Kriege hat die strategisch-politische Lage im Kriege des Antiochos
von Syrien gegen Rom.

Während dort Offensive auf Defensive traf, stofsen hier offen-
bar zwei Offensiven aufeinander, und es scheint sogar, als ob beide
Parteien von Anfang an bemüht gewesen seien, mit Aufgebot aller
ihrer Kräfte den Gegner niederzuwerfen und wehrlos zu machen,
als ob wir hier also eine doppelseitige Niederwerfungsstrategie vor
uns hätten.

Für die Römer ist dieser Charakter der Kriegführung ohne
weiteres klar, aber auch für Antiochos scheint er unverkennbar.

Der König geht aus seinem asiatischen Reiche über das Meer
vor nach Griechenland und greift damit unzweifelhaft in die Macht-
sphäre Roms ein, wie solche durch den eben beendeten Krieg mit
Philipp von Makedonien festgestellt war. Die ganz vor kurzem vor
aller Welt als frei verkündeten Griechenstädte, aus denen die make-
donischen Besatzungen auf Roms Befehl hatten weichen müssen,
werden mit syrischen Truppen belegt, und Festungen wie Chalkis
und Demetrias nicht weniger als die thessalischen, für selbständig
erklärten Landstädte erhalten asiatische Garnisonen. Mit Ätolien
wird ein Bündnis gegen Rom geschlossen und nach Akarnanien ein
Einfall gemacht. Mit dem Achäischen Bund, Makedonien und Epiros,
Roms Bundesgenossen, wird Gesandtschaftsverkehr unterhalten und
der Versuch unternommen, sie von Rom abzuziehen. Ja, es besteht
der Plan, die Flotte bis zur Westküste Griechenlands vorzuschieben
und je nach Umständen eine Invasion nach Italien auszuführen.
 
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