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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0227

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Beilage II.

Die Schlaclitberichte und ihre Kritik.

„Über die Schlacht bei Magnesia haben wir nur ganz phantasti-
sche Berichte bei Livius und Appian. Sichelwagen, Kamelreiter, die
Aufgebote von 16 verschiedenen Völkern, indische Elefanten, weit
überlegen den afrikanischen, schmücken das syrische Heer. Es ist
den Römern mehr als doppelt überlegen (nach Florus zwanzigfach,
an Reiterei vierfach); obgleich sehr tief aufgestellt, ist die Front
doch so lang, dafs bei dem nebligen Wetter von der Mitte die Flügel
nicht gesehen werden konnten; nichtsdestoweniger ist von einer Um-
klammerung durch die überschiefsende Masse nicht die Rede. Von
den Römern und ihren Bundesgenossen fielen noch nicht 400, von
den Syrern 53 000."

Nachdem sich Delbrück (Gesch. d. Kriegskunst, Bd. I S. 367)
in seiner Kritik unserer Schlachtberichte in dieser Weise geäufsert
hat, stellt er ferner noch die Anordnung der Phalanx in 10 Haufen
mit den Elefanten zwischen sich zu den „Phantasien des Roman-
schreibers, dem wir die ganze Schlachtschilderung verdanken", weil
diese Aufstellung nach seiner Ansicht so unmöglich sein soll, dafs
selbst die Torheit eines „syrischen Königs, der Hannibal in seinen
Diensten hat und ihn nicht zu benutzen weifs, daran ihre Grenze
hat". Denn — so meint er — Elefanten seien gegen Fufsvolk
überhaupt nicht vorteilhaft zu verwenden, und besonders bei der
Phalanx könnten durch ihr ungleichmäfsiges Vorstürmen leicht breite
Lücken in der Front eintreten, durch welche die Manipeln eindringen
und die Phalangiten aus der Flanke packen könnten.

„Wer noch glaubt," — so schliefst er endlich seine Kritik —
 
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