Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0282

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
268

Der Krieg gegea Perseus.

herbeibefohlen1), und schon zehn Tage nach der Ankunft des Konsuls
brach die Armee in nördlicher Richtung auf, mit Proviant auf einen
Monat versehen2). Es müssen schon vor dem Eintreffen des neuen
Oberfeldherrn weitgehende Vorbereitungen für den Abmarsch getroffen
gewesen sein.

In vier Marschtagen wird man den etwa 100 Kilometer langen
Weg von Pharsalos durch die Enge von Damasi bis in die Hügel-
landschaft nördlich von Elassona zurückgelegt haben, wo in der
Gegend zwischen den Städtchen Azoros und Doliche, etwa in der
Nähe des heutigen Dörfchens Malis, für vier Tage ein Standlager be-
zogen wurde3). Da die Meinungen über die von hier aus einzu-
schlagende Marschrichtung auseinandergingen und während des bis-
herigen Anmarsches eine Einigung im Kriegsrate nicht erzielt worden
war, so hatte der Konsul die Entscheidung bis zur Wegscheide ver-
schoben, um sich persönlich an Ort und Stelle über den vorteil-
haftesten Angriffspunkt zu unterrichten1).

J) Liv. 44, 2, lff.: praetor . . a Chaloide . . venit, placuit . . movere extemplo
castra atque pergere inde in Macedoniam et praetorem dare operam, ut eodem
tempore classis quoque invehatur hostium lit.oribus.

2) ib. 2,4: consul menstruum iusso milite secum ferre profectus decumo
post die, quam exercitum acceperat.

3) Zwischen Azoros und Doliche (Liv. 44, 2, 8 und Pol. XXVIII 13, 1). —
Diese Städtchen werden nach Funden beträchtlicher Reste alter Stadtmauern mit
grofser Wahrscheinlichkeit in die Nähe der Dörfer Duklista und Yuvala gesetzt,
Leake III 342, 344 setzt Azoros bei Vuvala au, Doliche bei Duklista. Heuzey
S. 39. 41 umgekehrt, was hier nicht in Betracht kommt. Die Bestimmung, dafs das
Lager zwischen den beiden Städten gelegen habe, läfst noch einige Freiheit. Ich
habe es so weit wie möglich nach Süden angenommen. Erstens, weil es ausdrück-
ich bei Livius heilst, dafs die Römer das Lager an der Wegscheide zu den drei
Pässen (prope divortium itinerum, s. d. folg. A.) aufgeschlagen hätten, und die
liegt etwas südlicher. Zweitens, weil die Entfernungsangaben für den Marsch
über den Olymp dann besser passen (s. S. 271). — Über die Marschroute durch
den Pafs jvon Damasi s. S. 237 A. 2 Ende. Dafs man in dem Standlager (stativa
Liv. 44, 2, 8) vier Tage blieb, folgt daraus, dafs man nach dem Übergang über
den Olymp (nach Liv. 44, 6, 6 zu schliefsen, s. S. 286 A. 3) noch Getreide für
10 Tage bei sich hatte, also hatte man bis dahin 20 Tage gebraucht; denn für
30 war ja Getreide mit genommen worden. Der Übergang über den Olymp aber
hatte mit dem Ankunftstage 12 Tage gedauert (s. S. 276 A. 1), der Marsch bis ins
Standlager von Malis 4, macht zusammen 16. Es bleiben also für das Standlager
selbst 4 Tage übrig.

*) Liv. 44,2,5: unius diei progressus iter (von Pharsalos aus) convocatis
itinerum ducibus, cum exponere in consilio iussisset, qua quisque ducturus esset,
 
Annotationen