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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0308

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294

Der Krieg gegen Perseus.

war, schwebte die römische Besatzung von Lychnidos sogar in grofser
Gefahr von dort vertrieben zu werden1).

Wenn wir die Eesultate dieses Feldzuges zusammenfassen, so
ist zu sagen, dafs in ihm der erste wirkliche Fortschritt gemacht
wurde, der den Römern in diesem Kriege gelungen ist. Die
Olymplinie war genommen. Der Plan dazu war auf eine Kom-
bination von Landheer und Flotte aufgebaut, eine Kombination
die in der Ausführung allerdings sehr mangelhaft gewesen war.
Immerhin liegt aber schon in diesem Gedanken, durch den allein
der Olympübergang ein rationelles Unternehmen wurde, ein grofser
Fortschritt der römischen Kriegführung gegenüber dem rohen Neben-
einander der ersten Kriegsjahre. Auch die kleinere Unternehmung gegen
Herakleon ist nur durch ein solches Zusammenwirken ermöglicht
worden. Dieses Ineinandergreifen verschwindet von jetzt an nicht
wieder; auch Ämilius Paulus rechnet im folgenden Jahre damit. Ebenso
taucht der Gedanke eines kombinierten Angriffes zu Lande von
zwei Seiten her jetzt zum ersten Male in den römischen Kriegsplänen
auf. Die Aufstellung eines eigenen Heeres gegen Obermakedonien,
um die Kräfte des Königs zu teilen, wird in dem Berichte der er-
wähnten Gesandtschaft zum ersten Male angeregt (s. S. 254). Die
positiven Ergebnisse dieser neuen Kriegführung waren allerdings noch
nicht sehr bedeutend. Für die Olymplinie hatte Perseus in der weit
konzentrierteren Elpeoslinie mit scharfem, soldatischem Blick einen
vollen Ersatz gefunden und stand den Römern vorläufig ebenso un-
angreifbar gegenüber wie vorher. Die Entscheidung konnte erst das
folgende Jahr bringen.

4. Der Feldzug vom Jahre 168 v. Chr.

1. Bis zur Schlacht von Pydna.
Im Frühling 1682) traf der neue Konsul L. Ämilius Paulus bei
der Armee in Phila ein, ein Mann von anerkannten militärischen

1) Liv. 44, 20,5 Appium et quod cum eo praesidii sit (circa Lychnidum),
in summo periculo esse, nisi propere aut iustus exercitus eo mittatur aut illi inde
deducantur. Appius Claudius ist wohl wieder mit Unrecht hierher gezogen, s.
ohen S. 261 A. 1.

2) Liv. 44, 30, 1: iam veris principium erat novique duces in provincias
vener an t.
 
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