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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0365

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Vorbemerkung.

Wer die bisherigen modernen Darstellungen der Operationen
Sullas in Griechenland und die Schilderungen der beiden grofsen
Schlachten, in denen er die Feldherren Mithridats überwunden hat,
betrachtet, kann sich dem Eindrucke nicht entziehen, dafs hier alles
im Unbestimmten und Nebelhaften zu schwimmen scheint. Man wird
weder über das Wo und Wie der einzelnen Bewegungen so orientiert,
dafs man sich ein klares Bild machen kann, noch über die Absichten
und Ziele der beiderseitigen Heeresleitungen so belehrt, dafs ein be-
friedigender militärischer Zusammenhang zu ersehen ist. Die Heere
stehen sich plötzlich einander gegenüber, die Schlachten werden ge-
schlagen, eine Anzahl nicht recht zusammenhängender Details wird
erzählt, zuletzt ist der Sieg erfochten. Wie die Situation zustande
gekommen ist, welches die Absichten der Feldherren bei den ein-
zelnen Operationen vor dem Zusammeustofse und bei den einzelnen
Bewegungen während der Schlachten selbst gewesen ist, bleibt meist
dunkel.

Die Gründe für die merkwürdige Erscheinung, dafs die Taten
eines der gröfsten militärischen Genies der Römer unserem Verständ-
nisse noch so fern stehen, obgleich Sulla sie selber in seinen Memoiren
ausführlich dargestellt hat, und diese Darstellung uns noch teilweise
erhalten ist, sind nicht so gar schwer zu begreifen. Sie liegen zu-
nächst in der Beschaffenheit unserer Quellen.

Plutarch und Appian, unsere Hauptberichterstatter über diese
Ereignisse, gehen zwar beide auf die erwähnten Memoiren Sullas
zurück1) und haben also ein vorzügliches Material als direkte oder

') s. darüber Beilage II.
 
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