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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0368

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354

Die Feldzüge Sullas in Griechenland.

Küste bis zum Kap Malea fiel ihm zu, Athen öffnete ihm die Tore,
und der Piräus mit seinen festen Mauern wurde seine Basis für
Hellas1). Alsbald traten Achaja und Lakonien, ja der ganze Peloponnes
zu ihm über; Böotien mit der. Hauptstadt Theben, Euböa mit der
wichtigen Festung Chalkis schlössen sich an2). Kaum konnte der
römische Statthalter von Makedonien, Sentius Saturninus, durch seinen
tapferen Legaten Bruttius Sura die Angriffe zur See auf Thessalien
und Demetrias abwehren3) und, als das geglückt war, denselben
Offizier mit einem kleinen Korps nach Mittelgriechenland vorschicken,
um womöglich der tapfer sich wehrenden Stadt Thespiä, der einzigen,
die in Böotien noch widerstand, Hilfe zu bringen; kaum gelang es
dieser kleinen Truppe von nur etwa 2000 Mann, in dreitägigen
Plänkeleien, wohl um die Pässe bei Chäronea, das Vordringen der
ersten asiatischen Vortruppen nach Phokis hinein bis zur Ankunft
stärkerer Truppen vorläufig aufzuhalten *').

Aber der Schnelligkeit und den äufseren Erfolgen dieses Vor-
stofses entsprach doch nicht seine innere Kraft. Mit dem Erscheinen

') Plut. Sulla 11, 19: L4(i^f7ftos ictig /.ttv vavalv öfxov js av/nudarjg IniXQttTmv
Trji d-aXarir/i rag t£ KvxXatSug rr\ffovg läovkovro xal rwv itXXiov, od« MaXiag ivrog
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App. Mithr. 29, 2. — Die Mauern des Piräus App. 30, 18'und Reinach 150,4.

2) Peloponnes: App. Mithr. 29,7; Memnon 32. Böotien: App. ib. 29,8.
30,12; Paus. IX. 7, 4. Euböa: Memnon 32: 'EqetQCag xal XaXxtöag xal öXrjg EußoCag;
Plut. Sulla 11,21; Flor. I 40,8. Ihne (V 322) schliefst aus den Kämpfen bei
Chalkis, dafs die Stadt zur Zeit der Belagerung Athens in den Händen der Römer
gewesen sei. Davon steht aber nichts bei Appian (Mithr. 34). Es ist damals
sowie später (s. unten S. 380) in der Gewalt der Pontiker.

3) App. Mithr. 29, 10 f. Über die Personen Plut. Sulla II, 24 und
Reinach S. 148.

Plut. Sulla 11, 2G f.; App. Mithr. 29, 20 f. Appians Bericht, nach welchem
Sura sich nach Ankunft von lakonischen und achäischen Verstärkungen der Pontiker
nach dem Piräus zurückgezogen haben soll, ist nach Lage der Dinge unmöglich.
Nach Plutarch geht er bei Ankunft von Sullas Vortruppen unter Lucullus nach
Makedonien zu seinem Statthalter zurück. Das entspricht den Verhältnissen. So
urteilt auch Reinach S. 149 A. 1. Römische Truppen scheinen den ganzen Winter
über in Chäronea gelegen zu haben. Plut. Kimon 1,4. Dazu Reinach a.a.O.
Dafs Sura zur Unterstützung des belagerten Thespiä (App. Mithr. 29, 9) abgesandt
sei, ist eine wahrscheinliche Vermutung von Reinach. — Über die Truppen des
Sura heilst es App. 30,20: tnl de Boimiav iqanttg §t4q0V ol /iXiwv inn{tov xal
Tiffcüj/ üx MaxedoyCag l7ieXS6vrwv, woraus wohl zu schliefsen ist, dafs er auch vor-
her 1000 Mann gehabt hatte.
 
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