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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0430

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416

Pharsalos.

Stoffel ihnen zuschreibt, sondern dafs er nach seiner eigenen Zeich-
nung genötigt ist, selbst hier die ganze Front auf knapp 21 Kilo-
meter zusammenzudrücken, sei nur nebenbei noch bemerkt.

So hat also keine der bisherigen Ansetzungen des Schlacht-
feldes und der Bewegungen nach der Schlacht zu einem völlig be-
friedigenden Resultate geführt, und die Frage, wie alle diese unter
sich zusammenhängenden Operationen zu lokalisieren seien, ist immer
noch als offen zu betrachten.

2. Schlachtfeld und Schlacht.

Es ist dem aufmerksamen Leser natürlich nicht entgangen, dafs
mit der Kritik der bisherigen Versuche im Grunde die richtige Lösung
der Frage schon gegeben ist, und dafs dieselbe in einer Kombination
von Leakes Ansicht über den Ort der Schlacht mit den Ansichten
der Franzosen über den Ort der Kapitulation gesucht werden mufs.

Um die Probe auf das Exempel zu machen, wird es deshalb
nunmehr am Platze sein, den Gang der Ereignisse in positiver Er-
zählung zur Darstellung zu bringen und so alle noch etwa vor-
handenen Zweifel an der Richtigkeit der Lösung zu beseitigen.

Wir nehmen also den Faden der Erzählung wieder auf, wo
wir ihn verlassen hatten, bei der Ankunft des Cäsar und Pompejus
in der Gegend von Pharsalos.

Mitten in der Ebene, wie wir sahen, um nach allen Seiten
freie Bewegung zum Furagieren zu haben, hatte Cäsar sein Lager
aufgeschlagen, an einer Stelle, an der er zugleich den Pafs von
Domoko deckte (S. 403f.).

Wir werden daher nicht irren, wenn wir diesen Platz nicht mit
Leake (S. 408) am Fufse des Alogopati, sondern in der Nähe des
Dorfes Klein-Tschachmat suchen, nicht weit nördlich der Tabakhana,
die ihn besser als der Enipeus mit reichlichem, klarem und frischem
Wasser versehen konnte1).

') 3| Kilometer nordwestlich von Pharsala liegt mitten in der Ebene ein
grofser, wohl künstlicher Hügel mitten in den fettesten Äckern, nur in unmittel-
barster Nähe von Gestrüpp umgeben. Er ist etwa 4 Meter hoch und hat etwa
250 Schritt im Durchmesser. Er gewährt einen vorzüglichen Überblick über die ganze
Ebene. Man möchte ihn gern für den „idoneum locum in agris" in Anspruch
nehmen, nur stimmt die Entfernung von Pompejus' Lager, die nach Appian (s. S. 405)
SO Stadien = 5,3 Kilometer betragen soll, nicht ganz. Es sind vom Krindir bis
hierher nur etwa 4 Kilometer. Eine Nachgrabung wäre hier sehr zu wünschen.
 
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