Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0440

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Beilage.

Heeresstärken.

Cäsar gibt an, dafs er bei Pharsalos 80 Kohorten in der Stärke
von 22000 Mann und 1000 Reiter in der Front gehabt und dafs
Pompejus 110 Kohorten zu 45000 Mann und 7000 Reiter dem ent-
gegengestellt habe.

Diese bisher allgemein für zuverlässig angesehenen Zahlen haben
neuerdings von Seiten H. Delbrücks (Kriegskunst Bd. I S. 507 ff.)
eine eingehende Kritik erfahren, deren Resultat ist, dafs dieselben
vollkommen wertlos seien. Cäsar habe in seinen 80 Kohorten nicht
22000, sondern etwa 30000 Mann, Pompejus nicht 110 Kohorten mit
45 000, sondern nur 88 mit etwa 40 000 Mann in die Front gestellt;
die Reiterei Casars habe nicht 1000, sondern etwa 2000, die des
Pompejus nicht 7000, sondern nur etwa 3000 Mann betragen.

Wie man sieht, werden durch diese Änderungen nicht etwa die
einzelnen Zahlen in unwesentlicher Weise verändert, sondern das
Stärkeverhältnis wird vollkommen umgestaltet; statt einer mehr als
doppelten Überlegenheit an Legionaren hat Pompejus nach Delbrück
nur noch ein Drittel mehr; statt einer siebenfachen Übermacht an
Reiterei nur noch eine anderthalbfache.

Die Gründe, welche Delbrück zu seiner Änderung bewogen
haben, sind dreierlei Art; sie liegen

1. in der von ihm behaupteten Unzuverlässigkeit Casars bei
Stärke- und Verlustangaben überhaupt;

2. in der Autorität des Asinius Pollio, der bei Pharsalos für
die Infanterie stärken abweichende und glaubwürdigere
Angaben mache;
 
Annotationen