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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0172

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Trasimeuus und Plestia. 1. Der tatsächliche Verlauf der Schlacht. 151

näher kommen dürfte. Die dicht am Ufer hinlaufende Höhenkurve 260
zeigt, welche Gestalt schon bei dieser geringen Steigung des Sees die Form
des Ufers annehmen würde. Da das Niveau des Sees heutzutage durch
einen Emissär künstlich auf gleicher Höhe gehalten wird, so ist die Natur
dieses ganzen Strandpasses als eines außerordentlich engen Defilees in
älteren Zeiten ohne Zweifel noch beträchtlich stärker ausgeprägt ge-

Passignano M. Raffiano

Strandstraße Passignano-Torricella

Bild 9: Das Deiilee von Passignano von Osten gesehen.

wesen1). Eine Anschauung von dem Aussehen dieses Defilees gibt das Das t
südöstlich vom Monte Euffiano aus aufgenommene Bild Nr. 9, welches

1) Uber den Emissär, dessen Mündung an der Ostseite des Sees bei S. Savino liegt,
s. Nissen Rhein. Mus. S. 580 und Landeskunde I 298 (Nr. 16 u. 17). Man vgl. auch
Hennebert III 43 und die Briefe von Ricci p. 107 (Nr. 20 u. 1). Der höchste Stand,
den der See wohl jemals gehabt haben kann, dürfte 264 Meter Meereshöhe sein, also
5 Meter höher als der jetzige Stand. Denn die Bodenschwelle, welche den See im
Nordwesten begrenzt, ist nur so hoch. Bei höherem Anschwellen des Sees muß sich
also hier ein natürlicher Abfloß nach dem Arno zu bilden. Die Höhe der Schwelle
ganz genau zu bestimmen, reicht die Generalstabskarte allerdings nicht aus, man kann
nur sagen, daß die beiden Niveaulinien 270 an der höchsten Sattelstelle, wo sie sich ein-
ander am meisten nähern, doch noch 2 Kilometer von einander entfernt bleiben. Das
ist der Fall bei Casa Doganella, wo die Karte die Höhe 264 verzeichnet, und diese
Stelle dürfte den niedrigsten Punkt der Sattellinie bezeichnen. Bei einem solchen
Höchststand des Sees würde nun die Uferlinie etwa die Linie der heutigen Chaussee
im Defilee einnehmen, Torricella wäre unter Wasser und ebenso die Straße südlich
bis etwa auf 300 Meter vom Orte. Die alte Straße wird sich hier also etwas
näher ans Gebirge gehalten haben und gradliniger zum Passe von Montecolognola
 
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