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Die verschiedenen Illustrationsverfahren
der ersten Entwicklung durchsichtig gebliebenen Stellen, die erst die
Komplementärfarben des Originals zeigten, nach der zweiten Entwick-
lung geschwärzt wurden, so daß das Positiv nunmehr überall die Farben
des Originals zeigt. Die Entwicklung und die Umwandlung des Negativs
in ein Positiv werden im übrigen am besten nach der Anweisung vor-
genommen, die jedem Plattenkarton beigefügt wird. Das Verfahren ist
in seiner Handhabung entgegen der etwas umständlichen Schilderung,
die zum besseren Verständnis der Vorgänge gegeben werden mußte,
so einfach, daß es jeder geschickte Amateur, ohne irgendwelche Änderung
an seiner Plattenkamera vornehmen zu müssen, mit Erfolg anwenden
und sich an den schönen Resultaten erfreuen kann. Empfehlenswert ist
die Verwendung eines lichtstarken Objektivs und die Benutzung der
von Gebrüder Lumiere hergestellten, genau abgestimmten Gelbscheibe.
Ein großer Mangel des Verfahrens der Gebrüder Lumiere ist es,
daß mit jeder Aufnahme immer nur ein einziges Bild, ein Glaspositiv,
erzeugt werden kann, das allerdings in der Durchsicht eine erstaunliche
Naturtreue zeigt. Ein Kopieren dieses Positivs, um danach eine be-
liebige Anzahl von Papierbildern herzustellen, wie man das von den ge-
wöhnlichen Trockenplatten-Negativen her gewöhnt ist, kommt also nicht
in Frage. Es kann jedoch mit Sicherheit angenommen werden, daß die
vielen Versuche, die nach dieser Richtung hin gemacht werden, in nicht
allzu langer Zeit den erhofften Erfolg bringen. Trotz dieses Mangels
aber ist das »Autochromverfahren« — so genannt, weil die Gebrüder
Lumiere ihre Platten unter der Bezeichnung »Autochromplatten« in den
Handel bringen — heute bereits zu großer Bedeutung gelangt. Nicht
nur der kunstsinnige Amateur und der Berufsphotograph üben es aus,
sondern auch der Gelehrte, der Forscher und nicht zuletzt der Repro-
duktionstechniker bedienen sich seiner mit Vorteil. Von größter Be-
deutung ist heute das Autochromverfahren, wenn es gilt, naturgetreue
Vorlagen für die farbige Reproduktion zu schaffen. Wo früher kost-
spielige Originale gemacht oder einfarbige Aufnahmen mühsam koloriert
werden mußten, da macht man heute einfach eine Lumiereaufnahme,
die die Einzelheiten natürlich viel genauer zeigt als das beste gemalte
Bild, und arbeitet danach. Eine ganz besondere Erleichterung gewährt
das Verfahren, wenn Gemälde naturgetreu reproduziert werden sollen,
die in irgendeiner Galerie hängen, aus der sie nicht entfernt werden
dürfen. Unsere Dreifarbenätzung auf Tafel 3 zeigt die Reproduktion
eines in der Dresdener Galerie hängenden Bildes nach einer Auto-
chromaufnahme.
Die verschiedenen Illustrationsverfahren
der ersten Entwicklung durchsichtig gebliebenen Stellen, die erst die
Komplementärfarben des Originals zeigten, nach der zweiten Entwick-
lung geschwärzt wurden, so daß das Positiv nunmehr überall die Farben
des Originals zeigt. Die Entwicklung und die Umwandlung des Negativs
in ein Positiv werden im übrigen am besten nach der Anweisung vor-
genommen, die jedem Plattenkarton beigefügt wird. Das Verfahren ist
in seiner Handhabung entgegen der etwas umständlichen Schilderung,
die zum besseren Verständnis der Vorgänge gegeben werden mußte,
so einfach, daß es jeder geschickte Amateur, ohne irgendwelche Änderung
an seiner Plattenkamera vornehmen zu müssen, mit Erfolg anwenden
und sich an den schönen Resultaten erfreuen kann. Empfehlenswert ist
die Verwendung eines lichtstarken Objektivs und die Benutzung der
von Gebrüder Lumiere hergestellten, genau abgestimmten Gelbscheibe.
Ein großer Mangel des Verfahrens der Gebrüder Lumiere ist es,
daß mit jeder Aufnahme immer nur ein einziges Bild, ein Glaspositiv,
erzeugt werden kann, das allerdings in der Durchsicht eine erstaunliche
Naturtreue zeigt. Ein Kopieren dieses Positivs, um danach eine be-
liebige Anzahl von Papierbildern herzustellen, wie man das von den ge-
wöhnlichen Trockenplatten-Negativen her gewöhnt ist, kommt also nicht
in Frage. Es kann jedoch mit Sicherheit angenommen werden, daß die
vielen Versuche, die nach dieser Richtung hin gemacht werden, in nicht
allzu langer Zeit den erhofften Erfolg bringen. Trotz dieses Mangels
aber ist das »Autochromverfahren« — so genannt, weil die Gebrüder
Lumiere ihre Platten unter der Bezeichnung »Autochromplatten« in den
Handel bringen — heute bereits zu großer Bedeutung gelangt. Nicht
nur der kunstsinnige Amateur und der Berufsphotograph üben es aus,
sondern auch der Gelehrte, der Forscher und nicht zuletzt der Repro-
duktionstechniker bedienen sich seiner mit Vorteil. Von größter Be-
deutung ist heute das Autochromverfahren, wenn es gilt, naturgetreue
Vorlagen für die farbige Reproduktion zu schaffen. Wo früher kost-
spielige Originale gemacht oder einfarbige Aufnahmen mühsam koloriert
werden mußten, da macht man heute einfach eine Lumiereaufnahme,
die die Einzelheiten natürlich viel genauer zeigt als das beste gemalte
Bild, und arbeitet danach. Eine ganz besondere Erleichterung gewährt
das Verfahren, wenn Gemälde naturgetreu reproduziert werden sollen,
die in irgendeiner Galerie hängen, aus der sie nicht entfernt werden
dürfen. Unsere Dreifarbenätzung auf Tafel 3 zeigt die Reproduktion
eines in der Dresdener Galerie hängenden Bildes nach einer Auto-
chromaufnahme.