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Urkunden und Akten.
hochcziit machen ader haben weil, mugen ire frunde bitden und
haben zu irm hochcziitdage als uff funffczig schossein, daz sin
hundert personen, und zu irm laden ader ladedage czehen schossein,
daz sin 20 personen, unde nicht me, bie pene und busse nageschrebin.
Wer eyn kintbette siner hußfrauwen haben und sine frunde
dazu heisschen und bitden weil, sal zur kintdauffe eyn essen ader
malcziit zu 6 schossein, daz sin 12 person, haben und nicht me.
Zum kirchgange deßglichen und nicht darüber, und sunderlich der
ader diejhenen, zu gefatern gebeden und daz kint uß der dauffe
heben wirdet, mag dem kinde geben eyn golden und der gefatern
vier, funff ader seß wißpenge und nicht me, bie pene und busse
hie unden geschrebin.
Item nachdem under den czunfften und auch etlichen bruder-
schefften zu Marpurg vormals bedrenglichkeit vorgenommen gewest,
also so eyn man sine frauwen, die frau iren man ader ire kinde etc.
nach irm tode und sterben begehin wolten, sich dorch gebodde
und auch dorch pene und busse zu begengknisse großer samenunge
des fulgks und menningfeldigks oppers me, danne herkommen ader
gewonlich gewest, gedrongen und genodiget haben etc., setzen
und uberkommen darumbe also. Wer den sinen ader sinen frunt
begehin weil, mag sine frunde dazu heisschen und bitden eyn male
ader zu eym begengknisse, und die mugen, so mann in der sele-
messe daz offertorium singet ader leßit, zum altar gehin, daruff
legin und oppern ire gewonlich opper eynmal und nicht me, und
solichs sal gesehen von eigem guden willen sundern alle gebott,
bedrenglichkeit an busse und an pene, an alle geverde.
Und wer diße satzunge in eym ader me verbreche und nicht
hilde ader nachqueme, wye obgeschrebin, solte daz vorbussen mit
zeweyn margken geldis, tud 36 s. d. Marpurger were, unserm gnedigen
hern halb und der stad Marpurg zu irm buwe die ander helffte,
und soliche busse solte van iglichem broche unde uberfarunge un-
leßlich genommen werden, so digke des not gesche.
Großes Stadtbuch Bl. 56b' Eintrag von Johann Schönbach. ■— Unmittel-
bar vorher ist, ebenfalls von Schönbachs Hand, eine Urkunde von 1486 ein-
getrageu. In der städtischen Hauptrechnung des Jahres 1480 ist im Mai von
einer für die Stadt gegebenen Ordinanz die Rede, womit höchstwahrscheinlich
die vorstehende gemeint ist.
134. 1484 Apr. 17.
Heinrich Ergersheim und seine Hausfrau Margarethe,
Bürger su Frankfurt, ermäßigen die Jahresgiilte von 25 Gulden,
die die Stadt Marburg gemäß der ihrem verstorbenen Vater
und Schwiegervater, Engel von Ergersheim, ausgestellten Ver-
schreibung von 1452 in die circumcisionis (Jan. 1) über 500 Gulden
Hauptgeld an swei Terminen su sahlen schuldig ist, auf 20 Gulden,
behalten sich aber vor, im Falle säumiger Zahlung den Hauptbrief
wieder in Kraft treten su lassen. Datum 1484 uff sambßdag den
heyligen ostherabent.
Ausfert. Stadtarchiv', Perg. mit anhängendem Siegel des Heinrich E.
Urkunden und Akten.
hochcziit machen ader haben weil, mugen ire frunde bitden und
haben zu irm hochcziitdage als uff funffczig schossein, daz sin
hundert personen, und zu irm laden ader ladedage czehen schossein,
daz sin 20 personen, unde nicht me, bie pene und busse nageschrebin.
Wer eyn kintbette siner hußfrauwen haben und sine frunde
dazu heisschen und bitden weil, sal zur kintdauffe eyn essen ader
malcziit zu 6 schossein, daz sin 12 person, haben und nicht me.
Zum kirchgange deßglichen und nicht darüber, und sunderlich der
ader diejhenen, zu gefatern gebeden und daz kint uß der dauffe
heben wirdet, mag dem kinde geben eyn golden und der gefatern
vier, funff ader seß wißpenge und nicht me, bie pene und busse
hie unden geschrebin.
Item nachdem under den czunfften und auch etlichen bruder-
schefften zu Marpurg vormals bedrenglichkeit vorgenommen gewest,
also so eyn man sine frauwen, die frau iren man ader ire kinde etc.
nach irm tode und sterben begehin wolten, sich dorch gebodde
und auch dorch pene und busse zu begengknisse großer samenunge
des fulgks und menningfeldigks oppers me, danne herkommen ader
gewonlich gewest, gedrongen und genodiget haben etc., setzen
und uberkommen darumbe also. Wer den sinen ader sinen frunt
begehin weil, mag sine frunde dazu heisschen und bitden eyn male
ader zu eym begengknisse, und die mugen, so mann in der sele-
messe daz offertorium singet ader leßit, zum altar gehin, daruff
legin und oppern ire gewonlich opper eynmal und nicht me, und
solichs sal gesehen von eigem guden willen sundern alle gebott,
bedrenglichkeit an busse und an pene, an alle geverde.
Und wer diße satzunge in eym ader me verbreche und nicht
hilde ader nachqueme, wye obgeschrebin, solte daz vorbussen mit
zeweyn margken geldis, tud 36 s. d. Marpurger were, unserm gnedigen
hern halb und der stad Marpurg zu irm buwe die ander helffte,
und soliche busse solte van iglichem broche unde uberfarunge un-
leßlich genommen werden, so digke des not gesche.
Großes Stadtbuch Bl. 56b' Eintrag von Johann Schönbach. ■— Unmittel-
bar vorher ist, ebenfalls von Schönbachs Hand, eine Urkunde von 1486 ein-
getrageu. In der städtischen Hauptrechnung des Jahres 1480 ist im Mai von
einer für die Stadt gegebenen Ordinanz die Rede, womit höchstwahrscheinlich
die vorstehende gemeint ist.
134. 1484 Apr. 17.
Heinrich Ergersheim und seine Hausfrau Margarethe,
Bürger su Frankfurt, ermäßigen die Jahresgiilte von 25 Gulden,
die die Stadt Marburg gemäß der ihrem verstorbenen Vater
und Schwiegervater, Engel von Ergersheim, ausgestellten Ver-
schreibung von 1452 in die circumcisionis (Jan. 1) über 500 Gulden
Hauptgeld an swei Terminen su sahlen schuldig ist, auf 20 Gulden,
behalten sich aber vor, im Falle säumiger Zahlung den Hauptbrief
wieder in Kraft treten su lassen. Datum 1484 uff sambßdag den
heyligen ostherabent.
Ausfert. Stadtarchiv', Perg. mit anhängendem Siegel des Heinrich E.



