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1525 Sept.).

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und inwoner höchlich beschwert und geschätzt werden, bitten der-
halb e. f. g., uns begnadigen, das wir, wie von alters, den geist-
lichen mit einem gülden bezalen mögen zwei pfunt zinsa).
4. Wa die geistlichen ubir zinse und rente nit brief und
sigel hetten, das ine dieselbigen hinfurter nit mehir gegeben solten
werden, und ubir wilche sie brief und sigel haben, sie seien erb-
lich odir nit, uns zur ablosung komen lassenb).
5. Das alle testament, selegerede und jargezeide bei- und
abesein, und das den geistlichen darvon hinfurter kein inkomens
zustee, besondern, wie e. f. g. wolgefelt, damit zu verhandeln0).
6. Ist dise staidt mit geistlichen personen zuviel belestigt.
Bitten, e. f. g. wollen solichs betrachten und zum besten verordnen11).
7. Sein der sustern furmals allein sieben gewesen, die zu
kranken leuten gegangen sein, abir itzo ist ir ungeverlich mehir
dan 20, dieselbigen gehen zu nimante).
8. Beclagen sich die leinwebermeistere, das die sustern lein-
tuch machen sollen, irem hantwerk abprochig und zu schaden. Wa
dasselbig ein furgang haben solt, müssen sie mit weibe und kindern
verterben und sich des hantwerks ussern. Begern, ine den sustern
solichs zu vo[r]pieten.
9.* 1) Ist e. f. g. und gemeiner staidt Marpurg merglicher ab-
proch und schade, das die geistlichen alhie zu Marpurg von irem
wein, so sie verschenken und selbst trinken, kein ungelt geben,
wissen nit us was friheit. Bitten derhalb, e. f. g. wollen uns gnedig-
lich zulassen, von inen, wie andern bürgern, ungelt hinfurters zu
heben odir ine das schenken zu vorbiten1)2).
10. Sein im spital neben dem Deutschen huse gelegen, als ider-
man wißlich, viele bette mit merglichen grossen gaben gestift und
begnadigt, abir wenig armer leute brauchen dieselbigen, dan die
Deutschen hern nemen keine arme menschen darin umb gots willen,
es vermöge dan etlich gros narung mitzuprengen. Bitten hierumb,
e. f. g. wollen den Deutschen hern bevelch tun lassen, das sie hin-
furter zu iglichem bette ein arm mensche von man- und frauen-
person, die bürgere und burgerin zu Marpurg gewest und fromlich
gelebt haben, sonder einich gäbe umb gots willen ufzunemeng).
11. Das alle inkomens von bruderschaften3), kalant, spende4)
und sonst anders mehir zu erhaltung husarmer leute in gemein
kästen gelegt und das uberige gemeiner stat zu nutz zugestelt
werde h).

a) Am Rande: Abzuschreiben. b) Der Artikel ist durchstrichen.
c) Am Rande: Abzuschreiben. d) Am Rande: Abzuschreiben. e) Am
Rande von Kanzler Feige: Das sol man mit ine handeln. f) Am Rande:
Abzuschreiben. g) Am Rande: Abzuschreiben. h) Am Rande: Abzuschreiben.
1) Vgl. Nr. 201 § 5, 202.
2) Vgl. Nr. 59.
3) Zu dieser Zeit bestanden in Marburg folgende Brüderschaften:
1. St. Jost, 2. St. Jakob (je eine bei der Pfarrkirche und den Dominikanern),
3. St. Severin, 4. Rosenbrüderschaft (je eine bei den Dominikanern und im
Deutschen Hause), 5. St. Sebastian, 6■ St. Kilian, 7. Prozessionsbrüderschaft.
Ratsprotokoll 1526 Nov. 28 u. Dez. 13. Vgl. Bücking, Mitteilungen S. 48ff.
4) Vgl. Nr. 182.

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