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Küch, Friedrich [Bearb.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 1): 1918 — Marburg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.41405#0370
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348

Urkunden und Akten.

Erstlichen so wil der margtmeister weniger zu besoldung nicht
haben dann fünfzig gülden. Darzu wil er das ampt zehen jar in
solicher besoldung und nicht weniger verschrieben haben und
wendet für, es werde im beide bei den bürgern und den Studenten
ein grossen haß bringen. Söl er dan umb weniger jar willen sich
jegen den bürgern und Studenten verhaßt machen, das were im
schwere, gedenk des auch in keinen weg ze tun. So wissen die
rete, burgermeister und andere disen margtmeister nit zu verbessern;
dann sol man ein leichtfertigen, unfleissigen menschen annemen,
so were es zu besorgen, daß die belohnu(n)g und muhe vergebens.
Zum andern so wil der margtmeister die mueln zu verwalten
in seinem ampt nit haben, damit es in einer ordenu(n)g pleibe bei
den wmißbeckern und hausbeckern, auch mit der meelwogen etc., und
wurd für gut angesehen, daß ein man, es sei der margtmeister
oder ein ander, die drei stuck in bevelch habe. So könnt dester
besser ordenu(n)g gehalten werden in den dreien stucken. Dargegen
wendet der rentmeister zu Marpurg für, die mulen seien ime in-
getan von cammermeister Ungefügen und kiichenmeister, die solt
er in seiner Verwaltung behalten und nit verlassen an weitern bevelch.
Doch muge er sere wol leiden, daß dem margtmeister bevolhen
werde, dann er habe sovil zu schaffen, daß er des gern uberig were.
Dweil nun, gnediger furst und her, die besoldung etzwas groß
ist, und auch gleichwol e. f. g. an der margtordenu(n)g und schar-
wacht gelegen, so habe an e. f. g. furwissen ich mit der ordenu(n)g
und besoldung endlichen nit zu schliessen wissen. Doch deucht
mich gut sein auf e. f. g. verbessern, e. f. g. hetten ein dritten teil,
die universitet auch sovil und gemeine stat dergleichen zu dieser
besoldung geben lassen, damit die fünfzig gülden volkommen und
die ordenung in schwang bracht wurde; doch daß e. f. g. der uni-
versitet und der stat den dritten teil an der bueß, so hirvon fallen
möcht, zu steur ein zeitlang volgen Hesse, bissolang man sehe, was
die ordenung tun und nutzen wTolte. . . .
Datum Cassel den 24. Decembris anno etc. 44.
Ausfert. Ortsrepositur Marburg; Papier: Außenadresse; unversiegelt.
270. Kassel 1545 Febr. 16.
Landgraf Philipp an den Statthalter an der Lahn und
Hof rieht er Georg von Kolmatsch.
Sendet den Entwurf der Markt- und Wachtordnung mit Abänderungen
und Zusätzen zurück.
Rat und lieber getreuer. Wir haben die markt- und wacht-
ordenung, so du mit unsern reten, auch burgermeister und rat zu
Marpurg begriffen, selbst gelesen. Wo nu du, unsere rete, die
universitet und der rat zu Marpurg darinne kein ander bedenken
haben, so lassen wir uns dieselbige ordenung, doch dergestalt, das
es gehalten werde, wie wir in etlichen articuln einen geringen Zu-
satz getan und hierinne weiter vermeldet wirdet, auch gefallen.
Nemblich ist unser bevelch, das du unsern ober-, auch ander
furster und etliche der verständigsten baurn aus den dorfen zu dir
 
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