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ERLÄUTERUNGEN ZU DEN ABBILDUNGEN

Taf. 57: „Komm' und schau!" ist der Name dieses alten Brunnens.
Taf. 58: „El-Mahallat el-Mansüra" wurde 698-702 d. H. vom Meriniden Abü
Yaqüb als Lagerstadt vor den Toren Tlemsen's errichtet, um dieses durch
völlige Abschnürung zur Übergabe zu bringen. Nach Ermordung des Sultans
und Abzug seiner Truppen wurde sie zerstört, aber 1335, nach Wieder-
aufnahme der Belagerung durch Abü'1 Hasan, neu ausgebaut. Das Minar
stammt vermutlich noch von der ersten Gründung.
Taf. 60: Die Kleine Moschee, offenbar ursprünglich Annex einer größeren
Anlage, ist die testamentarische Gründung eines Zeyanidenprinzen und
inschriftlich 696 d. H. datiert. Ein Vergleich mit Taf. 52 zeigt deutlich die
Zugehörigkeit zum Alhambrastil.
Taf. 59, 61: Die Moschee ist nach einem berühmten Heiligen benannt und
wurde von granadiner Handwerkern an der Stelle eines alten Ritterklosters
(Ribät) vom Meriniden Abü'1 Hasan errichtet, der 737 d. H. Tlemsen er-
oberte und zwölf Jahre (bis 1348) dort residierte.
Taf. 62: Die Medersen (Gelehrtenschulen), wohl ursprünglich als Moscheeannexe
gedacht, kamen im 14. Jahrhundert in Fes zu großer Bedeutung. Die älteste
war die Medersa Seffärin, vom Meriniden Abü Yüsuf Yaqüb (1259-86) ge-
gründet, ihr folgten 720 H. die in der Neustadt (Fes DjedTd), 723 H. die
Med. Sahridj, 725 H. die Med. Attärin, 747 H. die Med. Mesbahiya - diese
drei von Abü'1 Hasan errichtet — und 756 die Med. Büananiya; von
anderen sind keine Spuren erhalten. Alle diese Bauten wurden mit reichem
Stuck- und Holzdekor im granadiner Stil ausgestattet und mit vielen
Stiftungen bedacht, die ihre Erhaltung gewährleisten sollten. Vgl. A. Bel,
Inscriptions arabes de Fes (Journ. asiatique, 1917).
Taf. 64/65: Die Saaditen regierten in Marokko von 1554-1649.
Taf. 67: Erbaut unter Mulay Ismail (1672—1727), der in Meknes residierte.
Taf. 68: Das „Sonnentor" wurde bald nach der christlichen Eroberung um 1100
erbaut und bewahrt trotz neuerer Restaurierung sein altes Aussehen.
Taf. 69/70: Der Bau, wohl noch vor 1200 entstanden, wurde bis 1405 als Syna-
goge benutzt, diente dann bis 1550 als Büßerinnenkloster, bis 1791 als „Ermita
de la Virgen de la Blanca" und schließlich als Kaserne und Holzlager. Das
Innere ist fünfschiffig und ruht auf achteckigen Pfeilern; über dem Blend-
rahmenfries eine Triforiengalerie mit Zackenbögen; an der Westwand war die
Empore für die Frauen. Vgl. Monumentos arquitectönicos de Espana: Toledo.
 
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