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Römheld, Gustav; Darmstädter Künstlerkolonie [Hrsg.]
Künstlerkolonie-Ausstellung: Darmstadt 1914, 16. Mai bis 11. Oktober, Mathildenhöhe — Darmstadt, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36963#0013

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I DIE KÜNSTLER-KOLONIE 1899—1914 i
j DieKünstler-KoIonie.derendritteAusstellungdemnächsteröffnet i
t wird, wurde vor nun 15 Jahren von Großherzog Ernst Ludwig j
! begründet. Im Frühjahr 1899 entsprachen dem Ruf des hohen {
j Schirmherrn als erste die Maier Hans Christiansen und Paul t
i Bürck, der Bildhauer Rudolf Bosselt und der Architekt Patriz *
j Huber. Bald folgte Peter Behrens, der sich von der Malerei, j
j Fiächenkunst und Buchkunst immer mehr der Architektur zu- j
: wandte. Der August brachte Josef Oibrich, der außer seinem ^
j Hauptfach, der Architektur, auch aile anderen Zweige der an- {
j gewandten Kunst pfiegte, und im Herbst vervoiiständigte der !
? Bildhauer Ludwig Habich, ein geborener Darmstädter, der j
j schon drei Vierteljahre vorher für die Koionie gewonnen wor- j
j den war, den Kreis der tatfrohen kleinen Künstlergemeinde. j
! Was hatte nun zur Gründung der Darmstädter Künstier-Koionie j
j geführt? {
j In Großherzog Emst Ludwig, der 1892, 25 Jahre alt, auf Hessens j
; Thron gelangt war, lebt eine starke, von eindringendem Ver- j
j ständnis getragene Liebe für Kunst und verfeinerte Kultur. {
j Mit der Zeit empfand der junge Fürst in steigendem Maß den j
; Wunsch, ja das Bedürfnis, selbst und in ganz persönlicher j
j Weise etwas zur Förderung der Künste in seinen Landen, be- {
j sonders in seiner Residenz Darmstadt zu tun. Der Schritt zur j
; Verwirklichung mußte der damaligen Lage angepaßt werden, j
j In der freien Kunst fehlte es nicht an lebhafter Bewegung, an {
j einem von der Sympathie weiter Kreise getragenen, kühnen j
t Vorwärtsschreiten. Anders stand es mit der angewandten j
j Kunst. Industrie und Publikum steckten, was diese anlangt, {
! gegen Ende des vorigen Jahrhunderts noch in der Hebe durch j
t die historischen Stile, die man allenthalben in üblen Entstehungen j
j zu sehen bekam. Wohl machte schon eine kleine Zahl von {
j Künstlern, unterstübt von einigen Zeitschriften, entschieden j
i Front gegen die herrschende Unwahrheit und Unechtheit in j
! Form und Material. Bei der großen Masse der Gebildeten j
 
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