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BERICHTE UND KRITIKEN.

1833—1835.

Album d'un voyage en Turqnie fait par ordre de sa Majeste' l'Empercur

Nicolas I. en 1829 et 1830 par C. Sayger et A. Desarnod. Lithographie

Jl Paris, chez Engelmann et Comp. (Gross Fol. Die Lieferung zu 6 Blättern.)

(Museum, 1833, No. 1.)

Das genannte Prachtwerk, davon uns zwei Lieferungen vorliegen, ent-
hält, seiner Benennung als Album entsprechend, mannigfache Gegenstände.
Auf Vignetten-artige Architektur-Bildchen folgen Ansichten von Orten und
Gegenden, die durch den russischen Krieg merkwürdig geworden sind, zum
Theil von kriegerischen Scenen belebt; neu entdeckte antike Sculpturen
wechseln mit geometrischen Grund- und Aufrissen merkwürdiger Archi-
tekturen. Eine vortreffliche Ausführung zeichnet dieses Werk zunächst
aus; statt weiterer Empfehlung wird es genügend sein, hier nur Namen der
Lithographen, wie "Villeneuvc, Bichebois u. a., und Adam als den
Zeichner der Staffage zu nennen. Ein schöner Effect in Lieht und Luft,
ein warmer Ton in der Zeichnung, eine sorgfältige Durcharbeitung und ein
sauberer Druck geben demselben einen Platz unter den Meisterwerken
französischer Lithographie. Mehrere dieser Blätter sind, was bei blossen,
nach der Natur aufgenommenen Veduten nicht immer der Fall ist, voll-
kommen abgeschlossene Kunstwerke. . . .

Dass die Zeichner uns, ausser den Bildern des Lebens und der Gegen-
wart, auch Früchte antiquarischer Forschungen mittheilen, müssen wir
ihnen Dank wissen. So enthält das erste Heft eine Zeichnung nach der
Statue eines liegenden Silen's, das zweite Heft Zeichnungen nach den Re-
liefs zweier griechischer Monumente (wie es scheint, Grabmonumente). Wich-
tiger — denn unsre Kenntniss des arabischen Baustyles steht einstweilen
noch auf schwachen Füssen — sind die Linear-Zcichnungen der Moschee
Selim's zu Adrianopel, welche uns hier in Grund- und Aufriss, in Durch-
schnitt und perspectivischer Ansicht vorgelegt wird. Dies Gebäude ist im
Grundriss wesentlich viereckig (mit einem, gleichfalls viereckigen Ausbau
auf der hinteren Seite); in einer gewissen Höhe aber geht dessen Form,
durch die Vermittelung halber Kuppeln über den Ecken, in das Achteck
 
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