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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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Gmelin, Leopold: Die Kleinkunst auf der Kunstausstellung zu München 1897, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0025

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i° u. Friese, in ausgeschnittenem Kupferblech getrieben; an dein Mindschirm I. Lngelhart's (Abb. ;2).

Mmkunst auf der

PunstauesteKunz ;u

Aünchent8S7. <Don
%. «ömekin.

festen Willens und ausdauernder Arbeit hat es
bedurft, um dein Aunsthandwerk auf der Münchener
Aunstausstellung die ihn: gebührende Stellung a ^
ebenbürtigem Uunst-
zweig neben Malerei
und Bildhauerei, Archi-
tektur und graphischer
Aunst zu erringen. Die
Borbereitungen zur in-
ternationalen Kunstaus-
stellung waren längst im
besten Zuge, die Räume
des Glaspalastes fast
alle, bis auf einen klei-
nen, minderwerthigen
Rest vertheilt, da gelang
es in letzter Stunde —
im Februar — einer
Handvoll junger Uünst-
ler, die gerne Uraft und
Zeit opferten, um einen
längst gehegten Ge-
danken zu verwirklichen,
eine besondere Gruppe
für Kleinkunst zugebilligt

zu erhalten und dafür (

zwei Räume, die allerdings sehr klein warena er
immerhin zum vielversprechenden Ausgangspun
einer gesunden Weiterentwickelung werden konn en
Es war ausgesprochene Absicht, in biegen
Räuinen hauptsächlich das moderne Aunstgewer e
Zur Entfaltung und zur Geltung zu bringen uns
Nachahmungen älterer Stilarten auszuschließen. J

\2. lvindschirm von

tan

l) Die Bodenfläche derselben beträgt nicht den lbO. U-Heil
jener des ganzen Glasxalastes.

glaubte, den Nachweis erbringen zu können, daß es
bereits ein neues Uunstgewerbe gebe, das im Aus-
land zur Blüthe gediehen ist, während es in Deutsch-
land noch iit den Entwickelungsanfängen steht. Man
kann darüber streiten, ob die Beschränkung auf das
rein Moderne den: Aunstgewerbe in seiner Gesammt-
heit dienlich war und ob nicht eine weitherzigere
Fassung des Programms der vertretenen Sache
förderlicher gewesen wäre; allein es wäre unbillig,

wollte ntan jenen Aünst-
lern, welche den Muth
und die Araft besest'eit
hatten, der Aleinkunst
eine Freistatt in den ge-
heiligten Räumen der
Aunst zu erobern, das
Recht abzusprechen, den
errungenen Posten mit
den eigenen Truppen zu
besetzen, zumal bei der
Aleinheit des verfüg-
baren Raumes. Das
Endergebniß ist aller
Beachtung werth; ob
es einen Markstein in
der Entwickelung des
deutschen, insbesondere
des Münchener Aunst-
handwerks bildet, da-
rüber wird erst die Zu-
3. Lngelhart. kunft entscheiden.

„Die Veranstalter
selbst geben sich" — so äußert sich deren Führer,
Hofrath Or. wilh. Rolfs — „nicht der Täuschung
hin, die Gruppe der Uleinkunst im Glaspalast sei
im Einzelnen oder im Ganzen ,bedeutend'. Möglich,
daß sie es hätte werden können, wenn alle wünsche,
die an den plan geknüpft wurden, rechtzeitig ihre
Erfülluug hätten finden können. Daran haben wid-
rige Umstände sie verhindert. Unter allem nur mög-
lichen Drucke: zeitlichem, örtlichem und finanziellem,
 
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