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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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Streiter, Richard: In eigener Sache
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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0125

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In eigener Sache.

o sc sso r Gabriel Seidl hat seinen Austritt
mZMAti aus der Redaktions-Kommission dieser
Zeitschrift in einem ausführlichen Schreiben
an den Ausschuß des bayer.Kunstgewerbe-
vereins begründet, welches in der letzten Nummer
Mm Abdruck gelangt ist und der Unterzeichneten
Redaktions-Kommission Veranlassung gibt, zu ein
Zeinen das Vorgehen der Redaktions-Kommission be-
treffenden Punkten des Schreibens eine Erklärung
abzugeben.

Die Umgestaltung der Zeitschrift war schon
seit längerer Zeit als ein Bedürfniß empfunden
worden; insbesondere erschien eine Aenderung der
äußeren Gestalt der Monatshefte dringend ge-
boten. Zn erster Linie wurde die im Laufe der Zahre
allmählich entstandene Spaltung der pefte — Paupt-
text, Tafeln, kunstgewerbliche Rundschau — vielfach
störend empfunden; die unabweisbar gewordene Be-
seitigung dieses Mißstandes legte den Gedanken nahe,
bei diesem Anlaß auch das Format zu ändern, da
bie pefte infolge ihrer Größe bei der Beförderung
durch die Post vielfach Schaden litten, wie aus den
!ehr häufig eingelaufenen Klagen hierüber hervor-
Sing. Rin solchen Uebelständen noch entschiedener
Zu begegnen, wurde auch in Aussicht genommen, die
peste von vornherein fest zu binden, was theilweise
das Aufgeben der einzeln beigelegten Tafeln nach
stch zog; Vollbilder folltcu von nun an in den lau-
fendei: Text ausgenommen und durch zahlreiche kleinere
Textabbildungen ergänzt werden. Aus der Aende-
rung des Formates ergab sich die Neubeschaffung
eines Titelblattes von selbst; man durfte dazu um so
^ster schreiten, als der Künstler des alten Titelblattes,
Prof. Rud. Seitz, selbst den Wunsch nach einem
Heuen geäußert hatte.

pinsichtlich der inneren Umgestaltung der Zeit-
schrift wurde es als ein Gebot der Nothwendigkeit
und der Billigkeit erachtet, bei der Aufnahme von
Abbildungen in die Zeitschrift auch die modernen
Bestrebungen gebührend zu berücksichtigen; daß ein
„Kultiviren bestimmter Richtungen" von Vereins
wegen vorgeschlagen worden sei, wie Prof. G. Seidl
annimmt, beruht aus einem Mißverständniß, das
wohl daraus hervorgegangen ist, daß im Gegensatz zu
dein Verharren aus dem bisherigen einseitigen Stand-
punkte eine Parallelbewegung der Zeitschrift mit den
künstlerischen und kunstgewerblichen Bestrebungen der
Gegenwart gefordert wurde. Eine Mehrung des Text-
uinfanges war nur insoweit beabsichtigt, als dies durch
die Mehrung kleinerer Abbildungen veranlaßt wurde.

Die Grundzüge für die Umgestaltung der Zeit-
schrift wurden von der Redaktions-Kommission in
der Sitzung vom 26. Zuni s8si7, welcher auch der
damalige I. Vereinsvorstand, Prof. R. Seitz, an-
wohnte, festgestellt; die Genehmigung derselben durch
den Vereinsausschuß erfolgte am 30. Zuni.

Die Redaktions-Kommission bedauert lebhaft,
daß Prof. Seidl verhindert war, an den einschlägigen
Berathungen theilzunehmen und hegt die Ueber-
zeugung, daß seine persönliche Mitwirkung in dieser
Angelegenheit der Sache nur förderlich gewesen sein
würde.

Zur näheren Kennzeichnung des Standpunktes,
auf den im Uebrigen die Leitung der Zeitschrift sich
stellt, ertheilen wir einem Mitglied der Redaktions-
Kommission, Dr. Rich. Streiter, das Wort.

München, im Dezember l8si7.

Die Redaktions-Kommission:
Fr. v. Thiersch, Professor.

Mbmann der Redaktions-Aommifsion.

— US —

^unst und Handwerk. 47. )ahrg. Heft 4.

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