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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0157

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Dom Büchermarkt.

Gefäßwand und dazwischen sprießen in üppiger Fülle
Zahllose silberne Knospen und Blüthchen. Deutet
der grüne Nodus, in dessen Blattknospe noch die
kommenden Geschicke schlummern, aus die „grüne
Hochzeit", während die Tuppa selbst die Silberhochzeit
versinnbildlicht, so bildet die aus den: Deckel auf-
steigende Goldknospe einen Hinweis auf die dereinstige
goldene Pochzeit; das Ganze verkörpert in sinniger
Weise den auf dem Sockel eingravirten Spruch:

Der Bauin gepflanzt in Treue Grund
Trägt reiche 5ilberblüth znr 5tund
And goldne Knospen sich entfalten,

Wenn Gott ihn segnet für die Alten.

Einen neuen, eigenartigen Tafelschmuck bilden
die Bratenspieße, laitge, breite, flache Nadeln, mit
denen der zu Tische kommende Braten besteckt ist
und die zum Borlegen der einzelnen Schnitten ge-
braucht werden können. Diese silbervergoldeten
„Spieße" sind an dem weit vorstehenden Griffende
durch eilt Drahtgeschlinge trophäenartig verbreitert
und tragen zun: Theil, außer deit Zugaben von
Türkisen, Korallen, Glasperlen und Filigranrosetten,
ail den Knotenpunkten oder an den Enden reizeitd
ausgeführte Miniaturdarstellungen voit Wilüpret (Kjafe,
Wildschwein) oder Geflügel (pahn, Gans); bei an-
deren Stücken ist das Griffende von einem zierlichen
pdealfigürchen eingenommen, oder es bietet in der
Darstellung eitles ausgespießten Käsers einen ilicht miß-
Zuverstehenden Hinweis auf deil Zweck des Geräthes.
(Darstellung der Bratenspieße etwa d. w. Gr.)

SIN (Jüchermarkt.

Der moderne Stil; sö Lieferungen,
je 8 Blätter in Buchdruck enthaltend
Zu je \ Mk. Berlag von Zul. poffmann, Stuttgart.

Diese internationale Rundschau über die kunst-
gewerblichen Leistungeil der letzteil Jahre deckt such
Ul ihren Zieleil mit einem vor mehreren Zähren
uoiil gleichen Berlag ins Leben gerufenen Unter-
nehmen — Bilderschatz für das Kunstgewerbe —,
bas aber daiilals bald ins Stocken gerieth; seither
staben sich die Anschauungen so vielfach geändert,
baß eine Wiederaufnahme desselben Gedankens mehr
Aussicht auf Erfolg verheißt, obgleich jetzt voll alleil
weiten her die „nloderne" pochfluth hereinbricht.
Die meist genügend großen Abbildungen verbreiten
stch über alle Gebiete der dekorativen Kunst und
sind — soweit sich dies verfolgen läßt — ver-
stchiedenen ausländischen Zeitschriften entnommen.
Wan wird nicht erwarten, unter diesen „modernen"
Arbeitern lauter „guten" Mustern zu begegnen; inan

wird sogar finden, daß die besten Arbeiten — z. B.
Bucheinbände von Tobden Sanderson, Silbergefäße
von Gille-Marks, Ainnbecher von Brateau — sich
technisch-stilistisch recht eng an alte Vorbilder an-
schließen. Aber diese pefte des „modernen Stils"
orientiren über die Lage und ersparen demjenigen,
welcher aus Beruf oder Neigung sich über moderne
kunstgewerbliche Arbeiten des Auslandes unterrichten
will, das mühsame Durchblättern zahlreicher aus-
ländischer Zeitschriften.

Neue Einläufe (Besprechung Vorbehalten):

Hirth, Georg, Der Formenschatz. Zährl. s2pefte.
Preis KT. j897 Pest 5/8. Verlag: G. pirth in
München uild Leipzig.

Koenig, Aug. wilh., Die Praxis in den ver-
schiedenen Techniken moderner Wandmalerei. Ber-
lag: Vtto Elsiler, Berlin f8st7, Oranienstr.

'Königliche Museen zu Berlin. Führer durch
die Sammlungen des Kunstgewerbe - Museums,
p. Auflage, mit 2 Plänen. Preis 50 Pfg. W. Spe-
mann, Berlin f8st7.

Münchener Kalender 1898 ä KTt. Verlag:
Nationale Verlagsanstalt, A. G., München.
 
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