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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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Künstler-Postkarten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0252

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Wenn wechselnd ich mit meiner Liebe wandre
Im weiten Kreis der schönen Frauen,

Ist meine Lieb' an jeder eine andre;

Nicht aus Ruinen will ich Tempel bauen.

Ja! Leidenschaft ist immer nur die neue;

Sie lässt sich nicht von der zu jener bringen,
Sie kann nur sterben hier, dort neu entspringen,
Und kennt sie sich, so weiss sie nichts von Reue.
Wie jede Schönheit einzig in der Welt,

So ist es auch die Lieb’, der sie gefällt.

Hinaus und fort nach immer neuen Siegen,

So lang der Jugend Feuerpulse fliegen!

Es war ein schöner Sturm, der mich getrieben;

Er hat vertobt, und Stille ist geblieben!

Scheintodt ist alles Wünschen, alles Hoffen.
Vielleicht ein Blitz aus Höh’n, die ich verachtet,

Hat tödtlich meine Liebeskraft getroffen,

Und plötzlich ward die Welt mir wüst umnachtet;
Vielleicht auch nicht; — der Brennstoff ist verzehrt,
Und kalt und dunkel ward es auf dem Heerd.

Nicolaus Lern

Clavier-Concert A-dur

von Fr. Liszt.

Herr Ferruccio B. Busoni.


Das Paradies und die PerP

Dichtung aus Lalla Rookh von Thomas Moore.
Für Soli, Chor und Orchester von Rob. Schumann.

4-

ERSTER THEIL.

*

SOLO (Alt).

Vor Edens Thor im Morgenprangen
Stand eine Peri schmerzbefangen; —

Und wie sie lauscht dem Lebensquelle,

Dess Fluth harmonisch drinnen hallte,

Und wie vom Licht ihr Fittig helle.

Das durch halboffne Pforten wallte:

Weint sie, verbannt aus diesen Au’n
Ihr sündiges Geschlecht zu schau’n.

PERI.

Wie glücklich sie wandeln die sel’gen Geister,

Im Dufte von Blumen, die nimmer verblüh’n!

Sind mein auch die Gärten auf Landen und Meer,
Und pflück’ ich selbst Blumen auf Sternen umher —
Ein Blümlein des Himmels ist schöner denn alle!

", Die Peris sind nach der orientalischen Sage anmuthige Wesen der
Luft; sie waren einmal im Paradiese, aus welchem sie aber eines Fehltrittes
wegen verwiesen wurden.

335 u. 33H. Zwei Textseiten aus dem Programm des niederrheinischen Musiksestes zu Düsseldorf (896. — Verlag der graphischen
Kunstanstalt von L. Schwann. Düsseldorf; künstlerische Ausstattung des Programmheftes von B. pankok, München.

ünstker- (J)o Marten.

Es ist etwa ein Jahr her1), daß
wir Veranlassung genommen haben,
gegen allerlei auf's Aleinliche gerichtete Neigungen
der Gesellschaft zu Felde zu ziehen, wozu auch die
gegenwärtig grassirende Sammelet von Bilderpost-
karten gehört. Allerdings richtete sich jene j)hilippika
mehr gegen das wahllose Aufspeichern von Bilder-
postkarten ohne Rücksicht auf deren künstlerischen
Werth; gegen das Sammeln wirklich guter Blätter
dieser Art werden sich keine ernstlichen Einwände
erheben lassen, und so hat die zunehmende Lieb-
haberei eine durch die stete Konkurrenz außerordent-
lich vervollkommnete Aunstindustrie für Bilderpost-

') Iuniheft (897, S. 53.

karten in's Leben gerufen. Es lohnt sich, einige
dieser Erzeugnisse einer Besprechung zu unterziehen.

Unter den im Handel vorkommenden nehmen
die Postkarten aus dem Velten'fchen Verlag (Aarls-
ruhe) eine ganz hervorragende Stelle ein1); das sind
wirklich künstlerische Leistungen in jeder Hinsicht. Die
Auswahl der Ansichten, die malerische Auffassung

i) Künstlerpostkarten, I. Serie. 25 Postkarten vom Schwarz-
wald und vom Vberrhein, nach preisgekrönten Vriginalien von
Biese, Daur, Dussault, Hübsch, Langhein, Miß-
feldt, Mutter, Naumann, Schleith. Herausgegeben
mit Unterstützung des Großh. bad. Ministeriums der Justiz,
des Kultus und des Unterrichts. Karlsruhe, (897. Hofkunst-
handlung von I. Velten. II. Serie; nach Vriginalien von
Biese, Kley und Mutter. III. Serie; nach Vriginalien
von Kley, Junker, Mutter, Völlmy. — IV. Serie,
München; nach Vriginalien von H. Kley. — Die drei ersten
Serien zu je 2,50 Mk., die vierte zu 3 Mk.

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