Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

DOI Artikel:
Adolph Halbreiter: geb. in Rosenheim 1839, gest. den 28. Juni 1898 zu München. Ein Nachruf
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0417

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Adolph Halbreiter.

er unter Hiltensberger und
Widnmann; es waren im
Gegensatz zu der einför-
migen 2lrbeit, die ihn bis-
her beschäftigt hatte, glück-
liche, frohe Tage. Tin
Kreis von jungen Freun-
den fand sich zusammen,
von Freunden, die sich treu
geblieben bis zur letzten
Stunde, und, von künst-
lerischen Idealen erfüllt,
schwelgte er in den:

Schönen, das ihn nun-
mehr umgab. Im Som-
mer f862 zog Halbreiter
nach Paris, wo damals
gerade eine kleine Kolonie
von jungen Münchenern
vereinigt war. Tr trat
in dieWerkstatt der Brüder
Faniöres ein, zweier Me-
tallbildner im vollsten
Sinne des Wortes, die,
weit ab von französischem
Manierismus, im Geiste
der besten Renaissance
schufen und Silber und
Stahl in außerordentlich
geschickter Weise zu be-
handeln wußten. Ihre
Arbeiten gehöret: wohl zu
den: künstlerisch Besten
unter Allem, was die
Silberschmiedekuitst da-
mals geleistet, uitd war
die Gelegenheit zum Lernen
um so günstiger, da die
Brüder mit nur ganz
wenig Gehülfen arbeiteten,
und ihre Werkstatt „ein
Künstler-Atelier" viel eher
als ein „Geschäft" genannt
werden konnte. Später trat

Halbreiter in die große, durch ihre Vielseitigkeit und
Ausdehnung weltbekannte Bronce- und Silberwaaren-
Fabrik von Thristofle ein.

Die Deutschen wareit danrals in Paris gern ge-
sehen und in den Kreisen der Mitarbeiter sehr beliebt.
Thristofle selbst hielt große Stücke auf den eifrigen,
gebildeten und doch jeder Arbeit sich gern unterziehenden
»Mn Albreiter«. Als Thef des Dauses hatte Thristofle
eine Medaille zur Auszeichnung für besondere Leistungen

569. Dreiteiliger Lüster für Gas und eleftr. Glühlicht, von f Prof. A. Halbreiter.

feiner Arbeiter gestiftet. Mit dieser Threnmedaille
wurde unter den: Beifall der französischen 'Kollegen
der junge Münchener Goldschmied geschmückt. Halb-
reiter war sein Lebtag stolz auf diese ihn: an der
Werkbank und unter seinen Mitarbeitern gewordene
Thrung, er schätzte sie höher als manche andere
später erhaltene Auszeichnung.

Der Krieg von f866 rief Halbreiter in seine
Heimath zurück. Als Gemeiner trat er in den

389
 
Annotationen