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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 49.1898-1899

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Typographische Zierstücke von Maximilian Dasio
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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7000#0328

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Kleine Nachrichten.

(s. die Exlibris Deutsch, Denzinger, A. A. Baur).
Wenn auch da die Symbolik in antike Formen sich
kleidet, so zeigen zwei andere Exlibris landschaftliche
Darstellungen deutschen Charakters und modern in
der Stimmung, die bei der größten Einfachheit der
Mittel doch deutlich genug ausgedrückt ist. Trau-
licher Abendfricde liegt auf dem Bildchen mit der
Brücke, deren Geländer eine Nische für ein peiligen-
bild trägt; hinter dem dunklen Waldsaunr im Hinter-
grund sendet die sinkende Sonne ihre letzten Strahlen
zwischen den Abendwolken hindurch, und ein Zug
von Vögeln hoch
in der Luft strebt
den heinrischen
Nestern zu.

So spricht aus
diesen, an sich
nicht zahlreichen
Arbeiten, welche
Maximilian Dasio
für die Aleinkunst
bisherbeigesteuert,
eine Vielseitigkeit,
die wir int In-
teresse der fröh-
lich aufblühcnden
pflege der schönen
Exlibris-Sitte gern
begrüßen, die aber
vor allem auch
der Erfindungs-
gabe und denr
Stilgefühl ihres
Schöpfers Ehre
macht. R. M.

O

(Meine Nachrichten.

(Vereine, (Museen, Schuten, -Äusstelkungen,
MetkKewerKe ^e.

erband derrcsebcr Runstgewerbevereine. Der

neugegründete Aunstgewerbevcrein zu Aönigs-
berg ist denr Verband beigetreten.

Anr 25. Sept. d. I. findet in Stuttgart der
Delegirteirtag statt, bei welchenr u. A. Ausstellungs-
und Wettbewerb-Angelegenheiten zur Berathung ge-
langen werden.

rb

m

m Vesterreichischen Musruin für Runst und
Industrie wurde eine sehr beachtenswerlhe, kleine
Ausstellung von Zcugdrucken veranstaltet, eines der

wichtigsten Gebiete der einheimischen, älteren Ärmst
industrie, wodurch eine klare Nbersicht über die ge-
schichtliche Entwicklung dieses Aunstgewcrbes von der
ältesten Zeit bis zur Gegenwart crnröglicht worden
ist. Die Leitung des Oestcrreichischen Museums hat
dadurch einen neuen Beweis geliefert, wie ernst sie
sich ihrer hohen Aufgabe bewußt ist, fördernd und
läuternd in das Geschnracksleben der Zeit einzügreifen
und kunst- und kulturgeschichtliche Bildung in weiteren
Areiseir zu verbreiten und zu ergänzen. Der Lustos,
fjerr Dr. Dreger, hat ein weitverzweigtes Material

als Ergänzung zu
der reichen Textil-
sammlung des
Museums herbci-
geschafft, aus denr
königlichen Aunst-
gewerbe- Museum
in Budapest, vonr
Franzisco-Taroli-
num in Linz, vom
Fürsten Ioh. von
und zu Liechtenstein
sowie aus einigen
Wiener Privat-
sanrnrlungen, und
Alles in systema-
tisch übersichtlicher
Reihenfolge zur
Anschauung ge-
bracht.

Mit den alten
Drucken nrittelst
farbbedeckter Mo-
del auf Stofferr aus
denr Pharaonen-
lande beginnt die
Reihe, und mit den modernen englischen und fran-
zösischen Blumenmustern schließt sie vorläufig ab.
Dazwischen liegen die verschiedenen Entwicklungs-
stadien. Sehr schöne Stücke aus der Spätzeit des
Mittelalters weist die Wiener Sammlung Albert
Figdor's auf, zunr Theil: Reste bedruckter Stoff-
tapeten aus Tirol. Irr der Renaissance tritt der
eintönige bedruckte Sanrnrt nebeir andern Stoffen irr
den Vordergrund. Der Barockepoche entstammt ein
schwarz auf weiß bedrucktes Aelchtuch — eine düstere
Erinnerung arr die Pestzeit, als man zu den vielen
Trauergottesdiensten bei den liturgischen Gewändern
und Decken aus sanitären Rücksichten die häufige
Waschbarkeit zur Bedingung machte. Dann kam die
„Revolution" mit denr Eindringen der indischen
Zeugdrucke nach Europa. Ein solcher indischer,

q48. Lchlußvignetle von Maximilian Dasio, München.
O/2 der wirkl. Größe.)

20Z
 
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