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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 52.1901-1902

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Vom Büchermarkt
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Chronik des Bayerischen Kunstgewerbevereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.7007#0069

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(Ojrouif des Bayer. Knustgeiverbevereins.

teigigem Gußmauerwerk, pikanter Wandschmuck mit ! Ausstattung des ^ Folioseiten und einige Farbtafeln
unglaublicher Fassadenbemalung; es steckt darin bei j enthaltenden Werkes ist vorzüglich und entschädigt
allem Talent soviel Bizarrerie, daß man oft nicht weiß, ! bis zu einem gewissen Grad für manche darin vor-
wie weit diese Dinge ernst zu nehmen sind. —■ Die | geführte künstlerische Entgleisung. G.

ÄMil i>e§ MPriUm Runflgkivkrökvmin^

-Akkgememe Vereinsnachrichten.

Das ülubiläumsfest des Vereins war am 28. Oktober
nochmals Gegenstand der Verhandlung in dem betreffenden
großen Loinitö, welches die Abrechnung entgegennahm, die
Finanzkommission entlastete, die noch übrigen Arbeiten dem I
Verein überwies und sich dann unter dem Dank des Vor-
sitzenden an die einzelnen Mitglieder auflöste. Die Abrechnung
ergab bei der I. Koni Mission (Kunst- und Kunstgewerbemarkt
im Künstlerhaus) statt der veranschlagten 7000 ITT. Reingewinn
einen solchen von ; 758,83 Hl., — bei der II. Kommission
(Schleißheimer Fest) statt des veranschlagten Aussalles von
400 IN. einen solchen von \2 467,94 ITT., — bei der III. Kom-
mission (Festschrift, Festsitzung, Kellerfest, Kunstgewerbe-
tag n. s. w.) statt der veranschlagten Ausgabe von ;z ooo ITT. j
— abzüglich der Einnahmen —■ eine solche von y; 58,3 t ITT. |
Daraus ergibt sich ein Minus von 867,42 ITT., was zu einem
kleinen Teil noch durch übrig gebliebene Exemplare der Fest-
schrift, der Kellerfest-Kneipzeituug, der Bildpostkarten, endlich
durch waren aus dem Künstlerhaus-Jahrmarkt — im übrigen |
aber durch einen staatlichen und einen städtischen Festbeitrag,
sowie durch die Garanten gedeckt ist.

Die Redaktions-Lommisston hat an Stelle des ans den, |
Vereinsausschuß ausgetretenen Prof. Theodor Fischer in seiner I
letzten Sitzung Prof. Pfeifer zum Obmann gewählt.

Etz Jubiläninsfestschrift. wir machen unsere Leser
noch ausdrücklich auf den dieser Nummer beiliegenden
Bestellzettel für die Jubiläumsfestschrift aufmerksam.

%

%

Mochenversamiiikungcn.

Neueiugetreteue Mitglieder seien darauf aufmerksam ge-
macht, daß sie zum Besuch der Wochenversammlungen schon
berechtigt sind, sobald sie ihre Anmeldung vollzogen haben; die
Versammlungen finden jeden Dienstag, abends 8 Uhr, im I
Vereinshanse (Pfaudhausstr. 7) statt.

Für die nächsten Versammlungsabende stehen in Aussicht:

Am ;2. November: Vortrag von Rat I. v. Schmaedel
über Neuerungen auf dem Gebiete der Reproduktion.

Am \y. November: Vortrag von Prof. vr. Giesen-
hagen über Architektur und Kunsthandwerk bei beit Malaien.

Am 26. November: Vortrag von Prof. vr. Isofer
über Tierformen im Kunstgewerbe.

Am (0. Dezember soll eine Familienunterhaltung mit
Weihnachtsfeier und daran augeschloffenem Jahrmarkt und
„Überbrettl" (arrangiert von Schriftsteller Beck) stattfinden.

Zu Ehren Prof. Theodor Fischers, der leider München
verließ, um einem Ruf als Lehrer an der Technischen Isoch-
schule zu Stuttgart Folge zu leiste», fand am 26. Oktober eine |
glänzende Abschiedsfeier im Künstlerhaus statt, bei der auch |
der Kunstgewerbeverein gebührend vertreten war.

8g. Schmiedeiserner Lüster; Entwurf von A. Petrasch, Aus-
führung von p. K ö l b l Sc Sohn, München. (Muster gesch.)

Mährend des Festmahls wurde der Scheidende von ver-
schiedenen Rednern gefeiert, zunächst vom Vertreter des Archi-
tekten- und Ingenieur-Vereins, Bberbaurat Stenipel, der offen
bekannte, daß der Weggang Fischers für Münchens Kunst einen
Verlust bedeutet. Ihm folgte der Vorsitzende des Kunst-
gewerbevereins, Prof. Fr. v. Thiersch, dessen Abschiedsworte
in dem Dank gipfelte», den er dem Scheidenden für seine viel-
seitige im Vereinsinteresse geleistete Arbeit aussprach, und in den
Wunsch ausklangen, daß das besonders von Fischer so liebevoll durch-
gearbeitete Kohleninselprojekt der feste Grund bleibe, in welchem
Fischers Zugehörigkeit zu München verankert sei und das ihn
wieder dereinst nach München zurücklockeu werde. Nachdem
Direktor vr. Dyck als Direktor der technischen Hochschule sein Be-
dauern ausgesprochen, daß es nicht möglich gewesen, Fischer an der
hiesigen Hochschule sestzuhalten, und vr. v. Lenbach ans die Gattin
des Gefeierten getoastet hatte, dankte Professor Fischer mit einem
Hoch auf die Münchener Kunst, von ganz besonderem Interesse
war die darauffolgende Rede des Oberbürgermeisters Gauß
von Stuttgart. Er sprach die Überzeugung aus, daß ein Mann
von dem Können und der Thatkraft Professor Fischers, an
dem heute sein Mut der Überzeugung gerühmt worden sei, kein
Genüge darin finde, sich mit Behagen als Künstler auszuleben
in einem Milieu, das trotz der heute gehörten Klagen über
künstlerischen Unverstand doch der Kunst im großen Ganzen ver-
ständnisvoll cntgegenkomme, daß er vielmehr einen gewissen

A"nst und Handwerk. 52. )abrg. Heft 2.

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