Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 52.1901-1902

DOI Artikel:
Habich, Georg: Wilhelm Volz, geb. am 8. Dezember 1855 - gest. am 7. Juli 1901
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7007#0105

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
^9- Kopfleiste von f IDill;. volz aus dem Klavierauszug des Singspiels „Noxsus"; gedruckt und herausgegeben von I. A. j)echt,

Konstanz. (Kommissionsverlag von Breitkoxf & lhaertel, Leipzig.)

MGelm Moh

geb. am $. Dezember j$55 — gcft. am 7. Juli jcioj.

(Von Dr. Georg Haöich.

it Wilhelm volz, dessen Verlust wir
im 5ommer dieses Wahres zu be-
klagen hatten, ist mehr dahin ge-
gangen als ein geschickter Maler,
ein talentvoller Zeichner. Gr war,
nehmt alles nur in allem, ein
Aün stier — ein Aünstler nicht nur in dem Änn, daß
er im vollen Besitz der darstellerischen Mittel der Malerei
und Zeichenkunst war, sondern in der umfassenden
Bedeutung des Mortes: ein Mensch erfüllt von einem
wundervollen Reichtum an Anschauungen und Vor-
stellungen. Lr blieb Aünstler auch, wenn er nicht
vor der Staffelet stand, und sein Inneres war ein
reicher Fimmel von anmutigen Gestalten, eine

Welt von tiefen und reinen Harmonien. Von ihm
gilt das alte naive Malerwort: Gr war inwendig
voll Figur. Wer ihn kannte, weiß, daß mit dem
kaum Fünfundvierzigjährigen ein weit größerer Reich-
tum begraben wurde, als er, bei allem Fleiß und
seiner glücklich leichten Art zu schaffen, der Nachwelt
hinterlassen konnte.

Volz gehörte zu jenen fein veranlagten, poetischen
Naturen, die zwar nicht inr 5turm und Aampf sich
und anderen neue Welten erobern, aber, da sie nicht
mehr geben wollen, als wovon ihr bferz voll ist,
imnrer ihre eigene Sprache reden und nie um Aus-
drucksformen eigener Prägung verlegen sind. Volz,
der Malerpoet, der er war, hatte den Hellen Blick in
die Natur, aber er hatte auch das stille Aufhorchen
auf die weltfernen Alänge, die, stumpfe Snne nie
berührend, aus goldenen Zeitaltern der Menschheit
herübertönen, und ein waches Ohr für die ver-
borgen rauschenden Melodien seiner eigenen Dichter-

(50.

Kkusen-Reigen.

(Ölgemälde

von

f wilh. volz.

Nunsi und Handwerk. 52. gahrg. Heft 4.

93

(3
 
Annotationen