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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 52.1901-1902

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Die Weihnachtskonkurrenz der Kgl. Akademie der bildenden Künste in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.7007#0179

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Die Weihnachtskonkurrenz der Vgl. Akademie der bildenden Künste in München.

eine sehr zahlreiche und das Lehrerkollegium konnte
mit vollstem Recht sowohl in Bezug aus Zahl als
Güte der Arbeiten feine Anerkennung aussprechen.
Wenn diese, wie man vermuten möchte, etwas mehr
auf die Maler zu beziehen war, so mag das seine
Ursache in dem Umstand haben, daß das Thema
der Bildhauer weit weniger Freiheit und Mannig-
faltigkeit in der Ausführung gestattete, als das der
Maler. Diesen war ein Wandgemälde für einen
beliebigen Saal, jenen die Statue einer hl. Barbara
als Schutzpatronin der Artillerie als Aufgabe gestellt.
Bei jeder der beiden Themata wurden fünf Akademiker
mit Preisen bedacht, die Maler Paul Threnberg,
Remigius Geyling, Heinrich Keller, FranzReiter,
Albert Weis gerb er und die Bildhauer Joseph
Faßnacht, Zoseph Moest, Paris perathoner,
Max Roider und Arthur Storch.

Der Saal der Maler bot ein außerordentlich
abwechselungsreiches Bild sowohl nach sachlichein

Gehalt wie malerischer Auffassung. Trotz dieser
verhältnismäßig großen Mannigfaltigkeit sprach sich
aber, wie mich dünkt, viel häufiger und prägnanter
die Zugehörigkeit zu den verschiedenen Malklassen aus
als dies bei den Bildhauern der Fall war. Wer er-
kannte nicht a tempo in £}. Kellers „Friede" mit
den pflügenden Ochsen einem übrigens außer-
ordentlich stimmungsvollen Bilde -- oder in Thren-
bergs „pallali" den Zügelschüler, in Kropps
reizvollem „Familienidyll" den Marrschüler oder in
Winters „Grundsteinlegung der Frauenkirche" den
Schüler Feuersteins. Unter den preisgekrönten spricht
der ebenso fleißige wie gewissenhafte Albert Weis-
gerber wohl am deutlichsten seine eigene Sprache.
Tr ist zwar Schüler Stucks, aber wenn irgend einer,
so läßt er den künftigen Meister ahnen, in seiner
preisgekrönten „Mittelalterlichen Gerichtsscene" noch
mehr als in der mir persönlich sympathischeren Kom-
position für einen Spielsaal: „Liebe, Leben, Tod",
 
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