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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 52.1901-1902

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Schulze, Otto: Leonhard Hellmuth: einige Worte zu seinem Schaffen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7007#0294

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Leonhard HeMnuih.

Sinige Morte zu seinem Schaffen, von
Otto Schutze -Aökn.

Randzeichnung von keonh. Hellmuth, Ansbach.

an wolle mich bitte
nicht als Umstürz-
ler im reaktionären
Sinne betrachten,
wenn ich der Über-
schrift den Zusatz
versagte: „Aus des Kunsthandwerks
junger Mannschaft", dem ich viel-
leicht hätte Aufnahme gewähren
sollen.

Nicht, daß ich Leonhard Hellmuth
geringer schätzte als irgend einen aus
der Zungmannschaft, nein gewiß
nicht. Es ist mir hierbei lediglich
um die Einhaltung eines Stand-
punktes zu thun, der darin wurzelt,
daß ein guter alter Thaler mir just
gerade so lieb ist, wie drei Mark-
stücke neuester Prägung, denn man
läuft hierbei zu leicht Gefahr, ob
nicht mindestens eins von ihnen ein
Falsifikat ist. Und weiter, packt man
so einen sogenannten harten Thaler,
so weiß man sofort was man in
der Hand hat; er ist vollwertig und
doch so geräuschlos, wogegen drei
einzelne Markstücke am gleichen Mrte
schon ziemlich ins Klimpern und
Klappern kommen. Es ist eigen-

geradezu gedrängt wird. Und doch
wiederum kein Wunder; klingelt man
doch heute soviel von Werten und
der Umwertung aller Werte, daß
man gewissermaßen gezwungen wird,
hier und da etwas gegen den Strom
zu schwimmen.

Noch heute sind - nicht immer
wörtlich zu nehmen — die guten alten
! harten Thaler bei allen Sterblichen
eine gern gesehene Münze. Sie sind
uns vertraut, gewohnt, an ihnen
klebt noch so etwas fühlbares aus
der großen Zeit der nationalen Er
Hebung, die noch nicht so viele kleine
„Zch" kannte. — Mit einem solchen
harten Thaler möchte ich Leonhard
! Hellmuth vergleichen, der es mir
j hoffentlich nicht übel nehmen wird,

. daß ich ihn nach altem Kurs werte
und nicht minder, um im Bilde zu
bleiben, seine Prägstelle „Münchener
| Kunstgewerbeschule", die schon man
j chen harten Thaler in Umlauf setzte
und heute noch mehr solcher prägt
! als die nur als überzählig heraus-
springenden Markstücke. Möchte diese
j alte Prägeanstalt doch weiterhin so
ihren Ruf wahren und sich von
Börsenspekulationen zweifelhafter Art
Es ist bekannt, daß

tümlich, wie man zu einer solchen
Einleitung wie der hier gewählten

fern halten.
 
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