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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 53.1902-1903

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Halm, Philipp Maria: Wettbewerb um einen Monumentalbrunnen für Kempten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7001#0049

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L-eLtöewerK um einen Wonu^
mentakkrunnen für Kempten?)

Von Or. (PH. (N. Hakm.

reiche Quelle der Erfindungen aus diesen jüngsten
Wettbewerben sprudelte, nicht zum wenigsten auch
aus dem letzten.

Es handelte sich um einen Brunnen für den etwas
nüchternen 5t. Magnusplatz in Kempten, einen Platz
von ungefähr rechteckigem Grundriß, dessen Aussehen
durch die architektonisch nicht sonderlich beachtens-
werte 5t. Mangkirche auf der einen Sette bedingt
wird, während die anderen 5eiten eine Flucht wenig
charakteristischer, behäbiger Giebelhäuser aufweisen.
Bedingung für den Entwurf war die Darstellung
des hl. Magnus am Brunnen, eventuell auch Wieder-
gabe wichtiger Momente aus der Geschichte Kemptens

weniger als drei Brunnen-
konkurrenzen kamen in der kurzen
Frist einiger weniger Monate in
München zur Entscheidung. Die
eingereichten Arbeiten übertrafen
an Zahl bei weitem die früheren
Ergebnisse ähnlicher Wettbewerbe und wer genau
zusah, der mochte auch wahrnehmen,
daß mit jedem neuen Wettgang das
ernste 5treben, der gestellten Aufgabe
nach jeder Sette hin gerecht zu werden,
stetig wuchs. Was diese drei Kon-
kurrenzen^) an Entwürfen uns ent-
hüllten, war, so ungleich schließlich
auch der Wert der Arbeiten sein mochte,
doch ein bedeutsames Zeugnis für den
hohen 5tand des Aönnens unserer
jüngeren Bildhauergeneration, welche
sich in den meisten Fällen nicht genügen
läßt, die von den Vätern ererbten
Fornren aufs neue zu variieren, son-
dern in frischem Wagemut nach neuen
Formen für den Ausdruck alter Pro-
bleme sucht. Und fassen wir ins Auge,
welch ein 5chatz von Brunnen und
Brünnchen die deutschen Stabte, zu
deren wichtigsten Verwaltungsausgaben
die Anlage solcher zählte, sich erhalten
hat, welche Verschiedenartigkeit der
Typen schon allein int Aufbau sich
feststellen läßt, so erscheint es wahrlich
als keine geringe Aufgabe unter teil-
weiser oder völliger Negierung all des
Vorhandenen ein neues zu versuchen.

Um so erstaunlicher und erfreulicher
aber berührt es dann, zu sehen, welche

i) Die wichtigsten Ergebnisse dieses Wett-
bewerbes bringen wir auf Tafel 2 und in den
Abb. ?s—too zur Darstellung; die Verfasser
der Entwürfe haben uns in entgegenkom-
mendster Meise die Erlaubnis zur veröffent-
lichung gegeben und uns dabei zum Teil durch
Zustellung von Zeichnungen und photogra-
xhieen, sowie durch Besorgung neuer photogra-
phischer Aufnahmen unterstützt, wofür wir an
dieser Stelle unfern Dank aussxrechen.

Die Schriftleitung.

*) vgl. Jahrg. t902, S. ,,9 ff.

75. Modell von Georg Mrba; (. preis.

Kunst und Handwerk. 53. Iahrg. Heft 2.

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