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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 53.1902-1903

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Unsere Bilder.

doch nicht ganz umsonst gepredigt! Auch der Abschnitt
„Dresdener Architektur" zeichnet sich durch offenes
Sehen des Lebendigen und verständige Logik aus,
wenn auch Einzelheiten wieder — wie z. B. die Ge-
schichte der Holzbauten (5. {72), die oftmaligen Aus-
fälle gegen den Barockstil — sicher nicht einwandfrei
sind. großen und ganzen aber dürften diese

Auseinandersetzungen über die moderne Kunst, wie
gesagt, weitaus das Beste des Buches darstellen, das
übrigens auch selbst in den Teilen, in denen sich
abenteuerliche Ideen und absurde Urteile häufen, eine
nicht uninteressante Lektüre bildet. F. H. H.

(Unsere (Kikder.

d

Arbeiten machen dieses
Q'XN&w/ Mal den wesentlichsten Bildinhalt dieses
Heftes aus. Die ersten — Abb. -Höf
bis 4>78 — stehen in unmittelbarer Be-
ziehung zu dein Aufsatz von Grautoff
und bedürfen keiner weiteren Auseinandersetzungen;
an den zuletzt dargestellten Band von Braito, an
welchem Stempelblinddruck zur Anwendung gekommen
ist, schließen sich zwei andere Arbeiten derselben Werk-
stätte, an denen diese ihre Beherrschung der Gold-
pressung und des Lederschnitts an den Tag legt.

Gegenüber den fast nur mit einfachen Gold-
linien ihre Wirkung erstrebenden modernen Einbänden
glaubten wir, daß es nicht ohne Interesse sei, einige
alte Einbände zum Vergleich heranzuziehen; wir
lassen daher fünf derartige Werke folgen, deren jedes
— so verschieden sie unter sich sind — seine eigen-
artigen Vorzüge hat. Nur in einer Beziehung
gleichen sie sich: sie sind alle als rechteckige Fläche
behandelt, deren Leiten als gleichberechtigt angesehen
werden; bei keinem dieser Beispiele ist auf den Buch-
rücken irgend welche Rücksicht genommen. Das erste
Stück (4;82) ist auch das älteste; es ist vermutlich
italienischen Ursprungs und gehört wohl noch dem
(6. Jahrhundert an. Der Buchbinder zerlegte hier
die ganze Fläche nrittels breiter Bänder in verschiedene
Felder, die er mit einfachen Linienzügen und zienrlich
schlichtem Blattwerk gleichmäßig zu füllen suchte, so
daß das Ganze eine teppichartige Wirkung machen
nrußte.

In späterer Zeit wandte man reicher geschnittene
Stempel an, deren Anbringung sich aber mehr nur
auf Ränder und Ecken beschränkte; wenigstens blieben
immer große Flächenteile leer und das Goldornament
trat konzentrierter auf. Mit bemerkenswerter Findig-
keit wußten dann die alten Meister ihre Stempel in
mannigfaltigster Weise zu den verschiedenartigsten

50;. peftorale von Gebe, ksemmerle, München,
(wirkt. Größe.)

Ornamenten zusammenzustellen und zu immer neuen
Abwandlungen zu kombinieren, wie dies besonders
an den drei letzten Beispielen wahrzunehmen ist.
Bei 484 sind die Eckverzierungen nichts anderes als
die Bordürenecken, vereinigt mit einem andern in
den Bordüren auftretendcn Ornament; bei 483 läßt
sich wenigstens ein Teil der Eckornamente auf Stempel
der Randverzierung zurückführen, während der Rest
aus einer kleinen Zahl mehrmals in verschiedener
Zusaminenstellung vorkommender Stempel besteht.
Bei 486 setzt sich das ganze Alittelstück aus Teilen
der Eckstücke zusammen.

Den Schluß der buchbinderischen Arbeiten machen
einige Lederschnitteinbände von F. X. Weinzierl
(Neupasing bei München). Unsere Zeitschrift hat
schon wiederholt Arbeiten dieses strebsamen Aunst-
gewerblers vorgeführt (zuletzt Iahrg. fsiOf, 5.234ff.);
einer umständlichen Darlegung der Weinzierlschen,

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