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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

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Die St. Maximilianskirche zu München
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https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0049

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81- Die St. Maximilianskirche zu München von ljch. v. Schmidt.

(Die Ki. Ma-:imikianeKirche
zu München.

laufhörlich wandelt sich das bau-
liche Aussehen unserer Großstädte;
wer nach jahrelanger Abwesen-
heit wieder in seine Heimatstadt
zurückkehrt, wird immer schmerz-
lich überrascht sein, wie manche
Schönheit, wie manche liebe Erinnerung aus seiner
Jugendzeit vom „Fortschritt" weggefegt worden, ohne
daß gleichwertiger Ersatz an deren Stelle gekommen
wäre. Glücklicherweise ist man in den letzten fahren
aufrichtig bemüht, darauf hinzuwirken, daß unfern
Stadtbildern das Eharakteristische bewahrt bleibe,
auch wenn das §eben Änderungen unvermeidlich
gemacht hat; abgesehen von München, wo man
schon seit Jahren in diesem Sinne gearbeitet hat,
zeigen die Wettbewerbe, die von den Stadtbehörden
in Aöln, Bremen, Danzig u. a. um Hassadenentwürfe
ausgeschrieben wurden, daß man auch anderwärts

den Wert charakteristischer baulicher Eigenart zu
würdigen gelernt hat und danach handelt. So
kommt es, daß im Innern der Städte sich die
Wandlungen meist nicht so überraschend bemerkbar
machen als an den Stadtgrenzen, bsier, wo früher
Felder und Wiesen sich ausbreiteten, sind Straßen-
züge entstanden, die sich bis in die nächsten Wal-
dungen hineinziehen und an denen bald einzeln,
bald in Gruppen, hohe Däuser emporschießen —
und gar selten werden dadurch landschaftliche Reize
erschlossen oder auch nur erhalten. Wo freilich
die Natur selbst ein so gewichtiges Wort dreinredet,
daß es nicht ungehört verhallen kann, da ergibt
sich die Erhaltung landschaftlicher Schönheit meist
auch ungewollt — wenn nur dafür gesorgt wird,
daß das Menschenwerk, das in das Landschaftsbild
hineingestellt wird, keinen Mißton in die natürliche
Harmonie bringt. Dies trifft z. B. bei den öffent-
lichen Bauten zu, die iu der letzten Zeit an Mün-
chens Isarufern entstanden sind. — Die breiten
Auen, welche die Isar oberhalb der Stadt München
begleiten, verschleiern mit ihrem prächtigen Baum-


Aunst und Handwerk. 5^. Iahrg. Heft 2.

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