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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

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Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0103

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Chronik des Bayer. Knnstgewerbcvcreins.

\6<). Einzugsbild, zur Eröffnung des neuen Kunstgewerbehauses am i,. Gktober ;878. Gez. von f Ferd. Barth.

Achtzehnhundertsechsundsiebzig,

Mar es, als der unvergeff'ne
Meister Ferdinand von Miller
Uns'rem Kunstgewerbvereine
lfohen Ruhm und Glanz errungen
Durch sein Werk im Glaspalaste,

Das ganz Deutschland aufgerüttelt
Aus dem Schlafe der Versumpfung
Und zum erstenmale wieder
All' die vielen Kräfte weckte,

Die in Heller Kunstbegeist'rung
Jene schönen alten Zeiten,

Da die Kunst der Lebensodem
Unj'res Volkes war gewesen,

Wiederum erwecken wollten.

Ideal und klug berechnend,
voll Begeist'rung und zugleich auch
Nüchtern, nur das, was erreichbar,
Aber dies mit Macht, erstrebend,
ksatte Ferdinand von Miller
Alle, die dem Rufe folgend
Treulich ihm zurseite standen,

Kühn geführt zu stolzem Siegel

Ruhm und Ehre, reiche Mittel
ksat er damals dem Vereine
Als die schönste Morgengabe
Seines ersten Jubiläums,

Dauernd in Besitz gegeben I
Und er wies ihm weit're Bahnen I —
Nun, nachdem die Schlacht geschlagen
Und das deutsche Kunstgewerbe
Siegreich wieder auferstanden,

Wäre Stillstand — Tod gewesen.
Führend sollte der Verein nun
An der Spitze Deutschlands schreiten,

Um die Kunst in's Volk zu tragen
Und den fremden Nationen
Mieder Achtung abzuringen
vor dem Können unsres Volkes
In dem Reich des Idealen. —

Deshalb legte er den Grundstein
Für ein kjeim, das ihm die Basis
Seines Wirkens werden sollte,

Als ein Sammelpunkt für alle,

Die dem Leben fchön're Seiten
Als die Nüchternheit des Alltags
Emsig zu erringen suchen;

Und auch das ist ihm gelungen l —
Siebzehnhundertvierzig Mark und
Neunundzwanzig Pfennig waren
In der Kaffe des Vereines,

Als der alte Miller seinen
Plan zur Glaspalastausstellung
Kühn und voll Begeist'rung faßte.

Uber zweimalhnnderttausend
Mark könnt' er am Schluß' des Festes
Dem Verein zu Füffen legen.

Damit war, so ist's im Leben,

Die Bedeutung des Vereines
Und sein Anseh'n auch für jene,

Die nur nach den Mitteln fragen,

Keinem Zweifel unterworfen —

Kurz, man könnt' sich sehen lassen!
Weiterhin schilderte die Dichtung unter
Begleitung der entsprechenden Bilder die Um-
wandlung des alten Leihhauses in das Vereins-
haus und die verschiedenen Entwürfe hierzu
— von Rud. Seit;, von Knab, von Georg
ks a u b e r i s s e r, von I. v. Schmädel, von
Gabr. Seidl.

Jl, 70.

Ehrengabe König Ludwigs II. zum
VII.Deutschen Bundesschießen, 188;.
Entwurf von Franz B r o ch i e r,
Ausführung von Ed. Wollen-
weber jun.

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