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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

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Grautoff, Otto: Moritz von Schwind zum hundertsten Geburtstag
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https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0137

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230. Ans: Moritz v. Schwind, Dcis Märchen von der schönen Melusine (Stuttgart, Paul Nesfj.st

Morris v. Kchwmd

juin hundertsten (Aekurtstag

(2<. Januar :soq, bis 2;. Januar *904)

von Otto (Arautoff.

23 (. Initial (aus Miller, Erz-
herzog Karl, Wien, *847.)

weiß, daß ich die Fähig-
keiten habe, einen neuen
Gang einzuschlagen; ich
weiß, daß nichts Aunst
ist, als was das Bild gibt
für die Erkenntnisse, die
das Ergebnis unserer Zeit
sind. Was soll es der
Nachwelt, das nachzu-
inachen, was nicht mehr
nachzumachen ist uitd
nicht erreicht zu werden
braucht/") Das sichere
Selbstbewußtsein, der klare
Stolz, die sich in diesen
schlichten Worten aus-
sprechen , erfüllen schon
frühe des jungen Künst-
lers Gemüt. Dieses Zu-
trauen zu seiner Zukunft,
dieses Vertrauen auf feine

eigene Kraft raunte ihm eine innere Stimme zu, von
der er in den Tagen seines Werdens nicht wußte, von
wannen sie kam und wohin sie wollte; er wußte da-
mals noch nicht, daß er in der deutschen Aunst einer
der Ersten sein sollte, die, den: Winckelmannschen
Geist entgegen, zun: Antipoden der Eklektiker und
aller derer berufen waren, die von dem Erbe einer
Vergangenheit zehrten; denn in dem gleichen Briefe
an seineil freund, den späteren §egationsrat Franz
v. Schober, fährt Schwind fort: „Eornelius ist der
eigentliche Deutsche." Wenige Zahre früher schrieb
er in einem Briefe, der ebenfalls an Schober ge-
richtet ist: „Ich habe nie von größeren und herr-
licheren Dingen gedacht oder gesprochen als von des
göttlichen Eornelius Werken . . ."; und über Aaul-
bach äußert er sich einmal um dieselbe Zeit: „Zch
habe nie eine so erhabene Auffassung gesehen" (an-
gesichts des von Aaulbach ausgemalten Saales des
Alopstock im Neubau der Residenz).

Diese Äußerungen Schwunds über die deutschen
Alassizisten ließen sich leicht noch weiter vermehren;
j sie beweisen uns nur, daß der Geist jener Tage mit
seinen klassizistischen Aunstprinzipien auch in Schwind
einen Niederschlag hervorrief, der aber sein innerstes
Wesen nicht berührte. Auch dafür ließen sich leicht
Beweise erbringen aus seinen persönlichen Äußerungen
und Briefen. Und das Fazit dieser Untersuchungen

st Prof. Dr. thyacinth tsolland, Moritz v. Schwind, Sein
Leben und. seine Werke. Stuttgart Paul Neff t8?3.

st Die Abb. 230—273 dieses kjeftes fußen sämtlich auf
M. v. Schwinds Arbeiten.

Aunst und Handwerk. 54- Instrg. Heft 5.

*2*
 
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