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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

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Lasser, Moritz Otto von: Neues aus Österreichs Kunst und Kunstgewerbe
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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0224

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Kleine Nachrichten.

^03. Poit 3' M> B er rer.

(K&tne Nachrichten.

(Vereine, Museen, Schuten, -Nussiektungen,
MetkKeweröe <zc.

^>er verband deutscher Runstgewerbevereine hat
^ am 20. und 2(. März in Braunschweig den
(((. ordentlichen Delegiertentag abgehalten. Aus den
Verhandlungen entnehinen wir, daß von der vom
Verband aus geleiteten deutschen Abteilung der
Turiner Ausstellung noch immer ein Fehlbetrag von
rund ((8 000 IH. besteht, der vorläufig aus dem
Vermögen des Bayer. Kunstgewerbevereins gedeckt ist,
voraussichtlich aber in der nächsten Zeit aus öffent-
lichen Mitteln zurückerstattet werden wird.

Über die Tätigkeit der von: letzten Delegierten-
tag eingesetzten Kommission für das Urheberrecht
an Merken des Kunstgewerbes wurde be-
richtet, daß den Verhandlungen des neuen Kunstschutz-
gesetzes zwei Mitglieder des Verbandes angewohnt
haben, daß aber über diese Verhandlungen ihres
vertraulichen Charakters wegen keine weiteren Mit-
teilungen gemacht werden können.

Uber die praktische Betätigung der
Lehrer an den Kunstgewerbeschulen und die
Errichtung von Meister- bzw. Lehrwerk-
stätten an Kunstgewerbe- und Fachschulen
hatten Prof.Seliger-Leipzig und p. ۥ v> Berlepsch-
München (piaiiegg) Referate ausgearbeitet, die sich
sehr eingehend mit der Einrichtung der Kunstgewerbe-
schulen, mit deren Zwecken und Mitteln beschäftigten.
Beide Referenten kamen zu dem Schluffe, daß die
jetzige Kunstgewerbeschule ihre eigentliche Aufgabe
nicht erfüllen kann, weil sie wesentlich Modellkunst
treibt, keine praxis, während anderseits die praktische
Ausübung in den Werkstätten der Handwerksmeister
nicht i» jenem idealen Geiste gelehrt werde, der allein
ein Blühen der Handwerkskünste verbürgt. Zn An-
betracht des hohen Wertes praktischen Arbeitens in
der Schule ist die Frage, ob der Lehrer als Kon-
kurrent für die (Öffentlichkeit in Betracht komme, sehr
nebensächlich gegenüber der Forderung, daß der
Lehrer in ständiger Fühlung mit der Technik bleibe.
— Beide Referenten waren aber der Meinung, daß
die Versammlung nicht kurzerhand Beschlüsse fassen
könne, sondern daß sie nur die Anregung zu einer
energisch betriebenen Reform geben könne. Nach

mehrstündiger Aussprache und Beratung wurde be-
schlossen, daß eine Denkschrift verfaßt und gedruckt
wird, in welcher außer den Referaten auch die Mei-
nungen der an der Debatte beteiligten perren ver-
öffentlicht werden. Diese Denkschrift soll weiteren
Verhandlungen auf dem nächsten Delegiertentag zur
Grundlage dienen, wozu dann auch Einladungen an
weitere Interessentenkreise, insbesondere an die Leiter
der Kunstgewerbeschulen, ergehen sollen.

Zum Schluffe wurde die Einladung zur deutschen
Kunstgewerbeausstellung in Dresden, (ß06, bekannt-
gegeben, — zum nächsten Versammlungsort Breslau,
als Vorort (für die nächsten drei Jahre) Karlsruhe
gewählt — und dem neuen Vororte aufgegeben, die
Frage, „wie künftig bei Ausstellungen und Veröffent-
lichungen dem Mißstand begegnet werden kann, daß
die Namen der bei der perstellung eines Kunstwerkes
wesentlich Beteiligten verschwiegen werden", zum
Gegenstand eines Referates zu machen. (Mit dem
zuletzt erwähnten Punkt wurde einer Anregung Folge
gegeben, die seinerzeit von unserer Zeitschrift —
Zahrg. (903, S. (07 — ausgegangen war. Die
Schriftleitung.) ^ G.

freie Eintritt nt die Runstsammlungen
Italiens?) Als vor bald zwei Jahren die italieni-
sche Regierung sich gezwungen sah, dem Mißbrauch
des in liberalster Weise gewährten freien (Eintritts in
die staatlichen Museen entgegenzutreten, war man
diesseits der Alpen davon wenig erbaut; man hielt die
Sache aber für schlimmer als sie ist. Das Wesent-
liche des neuen Zustandes ist, daß man jetzt be-
stimmtere, amtlich beglaubigte Nachweise verlangt.
Die unter obigem Titel erschienene, kleine, handliche
Schrift, die eine genaue Übersetzung der neuen ministe-
riellen Bestimmungen darstellt, bildet daher eitle wich-
tige Ergänzung jedes italienischen Reisehandbuches.

ri*'

m

j t ber die Weltausstellung in Sc. Louis entnehmen
wir den vom Reichskonnniffär herausgegebenen
„Mitteilungen" folgende Angaben:

Die Ausstellung wird am 30. April eröffnet;
die deutsche Gruppe wird voraussichtlich schon um
den 20. April herum fertig sein. (Es sei dazu be-
merkt, daß die rechtzeitige Fertigstellung bei der Preis-
verteilung in Betracht gezogen wird.)

Das Verzeichnis der deutschen Aus-
steller in 5t. Louis ist bei Z. Z. Weber in Leipzig
erschienen und zum Preise von 2 M. durch alle Buch-

') Übersetzung der ministeriellen Bestimmungen, von Gtto
Grautoff. Verlag von (8eorg D. !v. Lallwey, München,
preis zo pf.

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