Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

DOI Artikel:
Breuer, Robert: Batiks
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0357

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Batiks.

64^. Batik-Kisseiibezng von Lhris le Beau, 't Liimenhuis, Amsterdam.

Wortes künstlerisch, nie nur „echt". — (Es braucht
wohl nicht der (Erwähnung, daß sich an derartig
schwierige Kompositionen aus großer Fläche nur ein
gediegener Könner mit unbedingt sicherer pand
wagen darf. Jeder Strich, jedes Pünktchen ist frei
hingesetzt, außer einigen Kohlemarken für die äußeren
Umrisse kann kein Hilfsmittel zur Anwendung kommen.
Den Entwurf fest im Kopf, heißt es, ohne über-
legendes Zögern, das stüssige Wachs in die richtige
Form rinnen zu lasten; Fehler müssen sofort ein-
gezogen werden, Korrekturen sind ausgeschlossen. —
Anfänger täten nicht gut, sich an dem bis in das
Minimalste subtilen und doch großzügigen Werk
Fleischers ein Vorbild zu nehmen; wer aber in der
Kleinkunst bereits etwas erreicht, sollte sich getrost
auch einmal an größere Stücke wagen. Seinen
eigentlichen Königskampf hat das Batik mit den

schweren, lichtraubenden, staubfangenden, bekurbelten
Fenstervorhängen und Portieren, mit den durch ihr
schrilles Weiß oft so unangenehmen Gardinen aus
zufechten. Um der Sehnsucht unserer Zeit, um der
leuchtenden Farbe willen darf dem transozeanen Gast,
wenn auch nur für bestimmte Kreise Sieg verheißen
sein. Notwendig wäre allerdings, daß eine Kunst-
gewerbeschule während eines Semesters einen Kursus
zum Erlernen des Batikens einrichtete.

Ganz besonders sei noch eines aparten Versuches
Fleischers Erwähnung getan. Er ließ in einigen
Tüchern nach dem Färben das Wachs stehen (wie
bei Abb. 6^ zu sehen). Es schillert in den Farben
des Regenbogens. Dünnstielige Muster heben sich
deutlicher vom Fond; wegen ihrer Körperlichkeit
und des „Schielens" möchte man annehmen, sie seien
oxydierendes Enmil. Sind breitere Stellen mit Wachs

228
 
Annotationen