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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

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Vom Büchermarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0365

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Dom Büchermarkt.

In diesem Werke wer-
den gut gestellte und gut
beleuchtete weibliche Akte
aus freiem Gelände geboten,
leider aber meist so klein,
daß der Künstler wenig
Nutzen daraus haben wird;
wenn die Bildgröße (\6 X
22 cm) voll für die Figuren

660. Schreibtischgarnitur, entworfen von Thea Mittmann, München; in Bronze ans-
geführt von Miliz» Greiß, Berlin. (V« der wirkt. Gr.) Muster geschützt.

aus den: zusammcngebrachten Alateriale die Resul-
tate zu ziehen und diese zu einem kurzen lesbaren
Texte zu verarbeiten, die Belege aus den Akten aber
unten oder hinter deit Text zn stellen. Jedenfalls
kann man bei der ungeheuren Fülle selbst der engeren
Fachliteratur, die man nun ja doch leider Gottes
mehr oder weniger durcharbeiten muß, nur wünschen,
daß einem derartige Bücher nicht häufiger begegnen.
Sie ringen einem die Anerkennung, die man ihnen
trotz ihrer Alängel wegen der nicht zu bestreitenden
Bereicherung unseres Wissens schuldet, unter zu vielen
Seufzern ab. Kurze Bücher! Dünne Bücher! Sie
sind die besten! W. Behncke.

En Costume d’Eve, etudes de nu feminin
d’apres nature. Album destine aux artistes et
aux amateurs. Vollständig in 5 Lieferungen. For-
mat ^0X29 cm. Aünstlerische Freilichtaufnahmen.
Lieferung s Lichtdrucke) zur Probe 2,30 AI.
Komplett in Künstlerleinenmappe \3 AI. Rich. Eck-
stein Nächst, Berlin.

ausgenutzt worden wäre,
während diese jetzt sO bis
\2 cm hoch erscheinen, wäre
der Sache besser gedient
gewesen. Die Ausstattung
des Werkes — sattroter Um-
schlag, dunkelgraue Kartons, von denen sich die
bräunlich gedruckten —- übrigens hochfeinen — Auto-
typien mit einem schmalen weißen Rand trefflich
abheben, — ist vorzüglich. Aber warum der fran-
zösische Titel? Die photographischen Aufnahmen
sind von W. lfiummer in Alünchen gemacht, die
Autotypien jedenfalls nicht im Ausland; gedruckt
und verlegt ist das ganze in Berlin, — warum also
der französische Titel? Rechnet der Verleger auf
Abnehmer in Frankreich? Oder geniert man sich, die
Sache deutsch zu benennen? Dazu liegt gar keine
Veranlassung vor. Oder sollte am Ende der fran-
zösische Schleier dazu dienen, das ganze pikanter er-
scheinen zu lassen?? Fast sieht es so aus, da nur
Bestellungen angenommen werden, welche die Er-
klärung enthalten, „daß das Werk nur zu künstlerischen
Zwecken gebraucht wird"; vielleicht aber wollte man
sich gegen Lex Peinze-Schnüffeleien sichern. G.

66\. Uhr, nach Entwurf von Thea Witt mann, München,
ausgeführt von Willy Greiß, Berlin. (Hst d. w. G.) Must, gefch.

'T'sic Kunst der Renaissance in Italien und im
^ Norden, von Wilhelm Lübke. Vollständig neu
bearbeitet voit Prost I)r. Alax Semrau. Stuttgart.
Paul Neff Verlag (Karl Büchle), 1903-

Das vorliegende Werk bildet den dritten Teil
des bekannten „Grundrisses der Kunstgeschichte". Die
Neubearbeitung desselben durch Semrau muß als
die Erfüllung einer zwingenden Notwendigkeit be-
zeichnet werden. Sie war, ganz abgesehen davon,
wie man über Lübke überhaupt denken mag, schon
dadurch bedingt, daß die Spezialforschung der letzten
Jahre eine stattliche Reihe wertvoller Entdeckungen
bot, die nicht allein geeignet waren, den betreffenden
Stoff zu vertiefen, sondern auch z. T. die alten Ge-
sichtspunkte bedeutend verschieben mußten. Alit einer
sog. vermehrten und verbesserten Auflage wäre nach
dem Stande der Dinge nichts oder, wenn etwas,
nur ein Etwas von sehr zweifelhaftem Werte zu
erreichen gewesen. Alehr noch als bei den früheren
 
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