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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 55.1904-1905

DOI Artikel:
Simon, Karl: Das Kaiser Friedrich-Museum in Posen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7198#0064

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Das Kaiser Friedrich-Musenm in Posen.

(Vae Parser
Lrredrich ^ Museum
in Posen.

(Don Dr. ttarf Aimon ((Posen).

ie Eröffnung des Kaiser
Friedrich - Museums
in Posen, die im Ok-
tober d. I. erfolgt
ist, bildet einen ge-
wissen Abschluß der auf die kul-
turelle Hebung des Ostens gerich-
teten Bestrebungen, nachdem die
Errichtung eines hygienisch-patho-
logischen Instituts, der Kaiser
Wilhelm-Bibliothek und jüngst der
Akademie vorausgegangen ist. Das
Museum hat insofern eine schwie-
rige Ausgabe, als eine boden-
wüchsige Kunst und bodenwüchsiges
Gewerbe in der Provinz Posen
eigentlich nur im (6. Jahrhundert
existiert hat, und auch in dieser Zeit
ist, wie vor- und nachher das
Beste, vieles von Auswärtigen ge-
schaffen. Nürnberg und Schlesien
auf der einen Seite, seit dem Be-
ginn der Renaissance Italien auf
der anderen, sind die hauptsäch-
lichsten Lieferanten für die Kunst-
bedürfnisse im Königreich Polen.

80—82. Julius Diez.

Einzelne Gewerbe haben selbst-
verständlich bestanden; wir wissen
von Webereien in Lissa, von
Fayencefabrikation in Fraustadt
usw., aber im ganzen ist nicht viel
davon erhalten, und das Erhaltene
ist nicht immer bedeutsam. So
konnte sich das Museum nicht von
Anfang an auf einen Schatz von
einheinrischer Kunst und Kunst-
gewcrbe stützen, wie cs etwa in
Breslau möglich war. Dasselbe
gilt von derr kulturgeschichtlichen
Dingen. Den bedrängten politi-
schen und wirtschaftlichen Verhält-
nissen des Gebietes der Provinz
poserr irr früherer Zeit entspricht
die Dürftigkeit vorr Altertümern
kulturgeschichtlichen Wertes. Die
Altertümer der fast durchweg deut-
schen Innungen bilden die einzige
erfreuliche Ausnahme.

Was in der Provinz zahlreich
vorhanden war und ist, sind die
vorgeschichtlichen Altertümer, die
auch weiterhin einen bedeutsamen
Teil des Museums bilden werden.

Den ersten Anstoß zur Samm-
lung heimischer Altertümer gab
in den achtziger Jahren die da-
mals ((885) gegründete Historische
Gesellschaft für die Provinz Posen
und den Netzedistrikt, bis man der
 
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