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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 55.1904-1905

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607. Heizungs-Verkleidung; Entwurf von Eman. Seidl,
Ausführung von Ewald Häusler, München.

(Vis d. w. Gr.)

lcrischen Ausdrucks, wie er sich im Aufbau der
Aomposition, in der Linienführung, Gruppierung
von Licht und Schatten, in Farbenstimmung, Raum-
ausfüllung u. dgl. stets charakteristisch für den
künstlerischen Wertmesser einer Zeit zeigt. Wan
könnte somit den historischen Entwicklungsgang
von Stil und Aomposition am leichtesten an der
pand der Aunstgeschichte studieren und daraus viel-
fach Lehren allgemeiner Art abstrahieren, wie es
die Aunstästhetiker mit mehr oder weniger Geschick
getan haben. Sie sind dabei auf Stilgesetze ge-
kommen, die sich wie „Schulregeln" weiter vererbt
hätten, und die gewiß als Erkennungszeichen für
bestiminte Zeiten, ja sogar für bestimmte Schulen
und ihre Meister in Geltung gewesen sind. Aber
gerade bei der freien Tätigkeit des schöpferischen
Talents sehen wir vielfach, daß einzelne, ihrer Zeit
vorauseilend, den „alten Wein in neue Schläuche"
füllten und eben die Wandlung vorbereiteten, die dann
als feststehende Tatsache von den Späteren übernom-
men wurde. So war es bei der Architektur, der
Bildhauerei, den Aunstgewerben aller Art und ebenso
auch bei der Walerei. Das einzige Gesetz scheint hier
der Wechsel, der sich durch ein stetiges Neuerfinden
von Ausdrucksformen kennzeichnet. Die Aufgabe,
aus all' diesem Reichtum der Stilformen allgemein
geltende Grundgesetze herauszuschälen, auf einfachere
Prinzipien zurückzuführen und für Zwecke der Unter-
weisung zu beschreiben, hat sich Schmid-Breitenbach
in dem oben genannten Buch gestellt. Dies ist um

so mehr anzuerkennen, weil gerade der heutige Stil
aller Regeln zu spotten und das Tharakterische des-
selben eigentlich in der Verwerfung der alten „akade-
mischen" Regeln zu bestehen scheint. Für den „großen
Aünstler" gibt es wohl keine Grundsätze für Aom-
position und Stil, denn er bricht die Fesseln und diktiert
sich selbst die Regeln, dank seinem Talent und seiner
Phantasie. Für so Begnadete freilich ist Schmid-
Breitenbachs Buch nicht bestimmt, aber alle jene
angehenden Waler, die sich Rat erholen wollen über
Theorie und Praxis des Aomponierens, die sich über
alle Fragen vor, während und nach der Vollendung
ihrer Arbeit orientieren wollen, werden zweckdienliche
Winke und Anregung in Hülle und Fülle darin
finden. bi. B.

-Drucksers, Fritz, „G'sund und Z'fried'n", Ge-

dichte in niederbayerischer Mundart; — Buch-
schmuck von 3. Engelhardt. München, Verlag
von Aarl Aug. Seyfried & To. Preis 211. f.60
gebunden.

Ein nettes, handliches, typographisch geschmack-
voll ausgestattetes Büchlein. Aber die Dichtungen
sprechen wir uns nicht aus; wir haben es hier nur
mit der künstlerischen Ausstattung durch Buchschmuck
zu tun. Dieser ist namentlich nach Seite der 3^u-
stratiouen, die zumeist als Aopfleistchen auftreten,
nicht nur passend und gefällig, sondern z. T. künst-
lerisch wertvoll, während die ornamentalen Aopf-
und Schlußleisten häufig im Maßstab zu derb gehalten
sind, wodurch sie sowohl auf den Text, wie auf
die im gleichen Seitenbild stehenden IHustrationen
erdrückend wirken. T.

608. Kamintürchen im Armeemuseum; nach Entwurf von
Architekt Kurz, ausgeführt von Ewald Hausner,
München. (V15 d. w. Gr.)

verantw. Red.: ssrof. L. Gmelin. — Herausgegeben vom Bayer. Runstgewerbeverein. — Druck und Verlag von R. Gldenbourg, München.
 
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