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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

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Heilmeyer, Alexander: Neuere Münchener Grabmäler, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10293#0110

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J8J. cLabr. d. Sei bl; Grabinal des Verbandes der Prinz-Regent-Luitpolb-Kanoniere.

Neuere (Münchener SraKmäker.

(Von Llkexander Heikmcxer.

(Schluß.)

(nklänge an das Empire finden sich
auch in einem von Eduard Beyrer
ausgeführten Grabmonument (Ab-
bildung (82). Der Stein ist auf
verschiedenen Seiten und Flächen
ornamentiert und die Schrift am
Aopf des Steins deutlich sichtbar gemacht. Das die
steinerne Grabeinfassung umschließende Gitter ist mit
dem aufgestellten Steine verbunden. Diese Anord-
nung ist zweckmäßig und dem Charakter des Reihen-
grabes gemäß. Äußerste Rationalität, das Siegel
all dieser Arbeiten, zeigt sich auch bei einer anderen
von Gasteiger ausgesührten Grabstätte (Abb. (83).

Die Frage nach Beschaffung einfacher, billiger,
zweckmäßiger Steine löst, unserer Meinung nach, der
neuerdings eingeführte Gußstein an: besten — beson-
ders jene Gußsteine, wie sie die bayerischen Runst-

steinwerke Lausten-München und das
Priel in München Herstellen. Man rühmt
Steinen große Dauerhaftigkeit nach, und man kann
ihnen mittels einer geschickten Bearbeitung mit dem
Meißel ein dem wirklichen Steine ähnliches Aus-
sehen geben. Ganz besonders geeignet scheinen sie
für ganz einfache schmucklose Formen. Die von
Bildhauer Aöpf für die oben genannten Merke her-
gestellten Modelle sind mit besonderer Rücksicht auf die
Eigenart, die Struktur und Farbe dieses Materiales
geschaffen. Einmal ist es die einfache tektonische Form
des Steines, die wie beim Grabmal Mecker-Eubler
(Abb. (84) an die Areuzesform gemahnt und etwa
noch mit einem bedeutsamen Symbol, hier dem Mster-
lamm mit der Fahne, versehen ist, oder es ist das
Areuz und der Zmmortellenkranz in sehr ansprechen-
der Meise ornamental verwertet (Abb. (83) und
schließlich sogar figürlicher Schmuck mit hereinbezogen
(Abb. (86).

Neben solchen Erscheinungen und Formen können
wir wieder andere neue und eigentümliche gewahren,
wie sie nur in einer Zeit allgemeiner Übergänge

Aunst und Handwerk. 56, Iahrg. Heft 4.

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