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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

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Seidel, G.: Das große Zimmer im "Goldenen Posthorn" zu Nürnberg
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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.10293#0221

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XUis gro^c ^intmer ttit „(Sclöcneit PoftlioriO zu iturnbcG^* Ivlctnc Ztcidjnd^fctt.

(Das große Armmer im „<6»okdenen
fl)ostßorn" zu Mürnöerg.

Sichere heutige Raumausschmückungskunst
erhält ihre Aufgaben nicht immer in
selbstgeschaffenen Gebäuden, sondern
häufig — meistens darf man sagen —
hat fie gegebene Lokale zu schmücken.
Solche Aufgaben sind aber oft die anregendsten
in unserer Aunst. Durch das Gegebene einerseits,
die neue Behandlung anderseits, durch ein taktvolles
Verhältnis der beiden zueinander entstehen oft die
erfreulichsten Schöpfungen.

Eine solche Freude bereitet auch der Anblick des
neu ausgestatteten Raumes im uralten „Goldenen
Posthorn" in Nürnberg, der die Front des ganzen
ersten Stockes des kleinen pauses gegenüber der
Woritzkirche (bzw. Bratwurstglöcklein) ausfüllt.

Gr ist durch einfach graziöse Bemalung der
wände und Decke aus weißem Grunde sehr reizvoll
umgestaltet, wovon die Bilder nur einen schwachen
Begriff geben.

Ganz besonders erfreute es mich zu hören, daß
Karl Selz er, Professor an der Aunstgewerbeschule,
es rein aus Liebe zur Sache entworfen habe. Die
Ausführung, die feine Schule besorgte, macht der-
selben alle Ehre; insbesondere ist Waler E. Stahl
(Aushilfslehrer an der Aunstgewerbeschule) als der
eigentliche hauptsächlichste Schöpfer dieser hübschen
Ausführung zu nennen.

Es ist immer erfreulich zu sehen, wie unsere
Aünstler gemeinnützlich arbeiten und ihnen die Er-
füllung einer schönen Aufgabe wie eine Verpflichtung
erscheint. Wan sollte sich dessen bei vielen Gelegen-
heiten vielmehr bewußt sein, daß unter allen Aate-
gorien der menschlichen Gesellschaft die Aünstler unter
den Gebenden wohl an erster Linie stehen. Aber
auch die trefflichen Wirtsleute, die diesen Raum so
hübsch für ihre Gäste richten ließen, verdienen alles
Lob. Eine Beschreibung des Raumes wäre doch
nur eine halbe Sache; eine Augenscheinnahme dieser
liebenswürdigen Schöpfung wird aber sicher Freude
bereiten. G. Seidl.

476. Zierleiste von X^ans Schlier, München.

Meine (Nachrichten.

Mereine, Museen, Schuten, -Äuesiettungen,
MektKeweröe gc.

nter dein Hamen „Bergischer Ring" hat sich
in Barmen eine Vereinigung für angewandte
Aunst gebildet, der zunächst der Architekt Alfred
Altherr und die Waler J. A. Loeber und pugo
Steiner-Prag angehören. Der „Bergische Ring"
hat sich die Aufgabe gestellt, die im bergischen Lande
lebenden, auf dem Gebiete der angewandten Aunst
in neuzeitlichem Sinne schaffenden Aünstler zu einer
geschlossenen Gruppe zu vereinigen; er will auf den
Aunstgewerbe-Ausstellungen, die alljährlich in den
Aunststädten Deutschlands und Österreichs veranstaltet
werden, mit Aollektionen vertreten sein. Es soll
dadurch dem jungen künstlerischen Nachwuchs des
bergischen Landes der weg in die Öffentlichkeit ge-
ebnet werden.

rt-

m

^uin Direktor der Dresdener Runstgewerbeschule
wurde Architekt William Lossow, Erbauer
des Zentraltheaters und Vorsitzender des Aunstgewerbe-
vereins zu Dresden, ernannt.

^Rberbaurat Prof. Gustav Halinhuber in Stutt-
gart ist zum Direktor der Aunstgewerbe- und
pandwerkerschule in Aöln ernannt worden. Die
Technische pochschule zu Stuttgart erleidet dadurch
einen namhaften Verlust; sein Vortrag über orna-
mentale Formenlehre umfaßte das gesamte Gebiet
ornamentaler Dekoration und waterialtechnik aller
Zeiten und Stile, und die hierbei entwickelten Grund-
sätze waren gerade wegen ihrer Einfachheit so schla-
gend, so allgemeingültig, daß sie zu Leitlinien für
jede 2trt künstlerischen Schaffens werden mußten.
Daneben hat Palmhuber das Fach der Innendekoration
vertreten, bei dem namentlich seine lebendige Phan-
tasie und seine virtuose Darstellungskunst zu voller
Geltung gelangten.

n der Handwerker- und Runstgewerbeschule in
Altona ist die Stelle eines Direktorialassistenten
zu besetzen, wofür Gesuche bis zum \. Juni \900
einzureichen sind; die Stelle umfaßt die Verwaltung
der Bibliothek und der Sammlung, sowie Nnterrichts-
erteilung in Aunstgefchichte, Formen- und Stillehre.
Anfangsgehalt 2700 w. (steigend bis ^800 w.) und
Wohnungsgeldzuschuß ffOO w. —

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