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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

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Michel, Wilhelm: Des Kunsthandwerks junge Mannschaft, [10]: Max Pfeiffer
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Michel, Wilhelm: [Des Kunsthandwerks junge Mannschaft], [11]: A. Viegelmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.10293#0273

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Des Kunsthandwerks junge Mannschaft. — tt- A. viegelmann.

hat zieren lassen. Die Englischen Fräulein sind der
erste Orden, der die —- gänzlich unbegründete —
Reserve kirchlicher Areise gegen die moderne Aunst
aufgab. Die Tragweite dieses Ereignisses darf nicht
unterschätzt werden. Es könnte der erste schritt zur
künstlerischen Eroberung der katholischen Airche
werden, und es ist, schon an sich betrachtet, ein
Anltnrdokument von erheblicher Bedeutung, wenn
man es als Zeichen einer bevorstehenden völligen
Versöhnung der modernen Aunst mit dem Leben,
mit dem Volke, mit den praktischen Gewalten aufsaßt.

Wünchen. Wilhelm Wichel.

u. Ä. (Viegckmann.

en Leser anzureden, ist heute beim Volke
der Schreiber nicht mehr üblich. Ich
mache für diesmal eine Ausnahme im
Interesse des Aünstlers, für den ich
hier erwärmen möchte, und ersuche den
geneigten, günstigen oder auch lieben Leser, bei der
Würdigung des diesen Zeilen beigegebenen Bilder-

materials doch ja alle seine Erinnerungen an die
sarbenglnhenden Glaswunder, die in der Airche sein
Gebetbuch oder auch in der Weinstube seinen Römer
zu bestrahlen pflegen, zu bsilfe zu rufen. Die Schwarz-
Weiß-Illustration, die unseren Aünstlern und deren
schreibenden cherolden eine so wertvolle Unterstützung
ist, könnte ohne diese jlchantasie-bsilse für A. Viegel-
mann leicht zum Gegenteil einer Unterstützung werden.
Seinen Aunstwerken geht ja hier nicht bloß die
Farbe sondern auch der viel stärkere und wesent-
lichere Zauber der Transparenz verloren. Es
geht ihnen das Dunkel des Raumes verloren, in
dein sie als einzige Lichtquelle zu wirken bestimmt
sind. Der Glaskünstler ist der Photographie gegen-
über übler daran als der Waler. Der Waler ver-
liert nur die Farbe, der Glaskünstler büßt aber auch
das Licht ein, in dem er denkt und dichtet, und muß
es sich gefallen lassen, daß sein glühendes, selbst-
leuchtendes Werk in der Wiedergabe als etwas
Belichtetes den: Beschauer vor Augen tritt. Nur die
Linien der Verbleiung bleiben übrig. Sie sind zwar

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