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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

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Bröcker, Paul: Die Maschine als Werkzeug
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Gmelin, Leopold: Die Ehrengaben zur Herkomer-Konkurrenz (Automobilfahrt ) 1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.10293#0282

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Die Ehrengaben zur Perkomer-Konknrrenz (Automobilfahrt) *906-

580. Plakat; Entwurf von 6ans Rudi Lrdt, München.
(Vgl. 6eft 8, 5. 238 u. 2Z9 i hier abgebildete Plakat sollte
auf S. 2^0 eingereiht werden, blieb aber infolge eines Ver-
sehens liegen.

Und wenn das Kunstgewerbe mehr leisten will,
als einigen Zahlungsfähigen das Leben versüßen,
wenn es an der gesamten Volkskultur bauen will,
dann muß es den Volkskonsum als sein Feld
betrachten. Und das kann es nur mit pilfe des
neuen Werkzeugs, der Maschine — das kann es nur
als Kunst in du strie. Denn so wie die Freude an
der Arbeit schon an dem primitiv-zweckmäßigen
Gegenstände schaffen muß, will sie als künstlerisches
Kun nachher die geläuterte Form Herstellen, so mu|
sie auch in der untersten Produktion schon sein, wenn
sie als ausgesprochen kunstgewerbliches produzieren
in der oberen wirtschaftsschicht lebendig sein und
wachsen will.

Und wir haben schon die Kunstindustrie, deren
Zukunst davon abhängt, wie weit es uns gelingen
wird, die Maschine zum folgsamen Werkzeug zu

machen. Alles kommt dabei darauf an, wie der
persönlichkeitswert in uns selber ist. Denn die Ma-
schine ist unser Werk und folgt uns willig, sobald
wir stark genug sind, sie zu bezwingen.

Übrigens steht ja auch die Dresdener Ausstel-
lung schon ganz deutlich im Zeichen der Kunst-
industrie. Paul Brocker Hamburg).

(Die ShrengaKen zur DerKomerr
(Konkurrenz iAutonrokitfahrp
1906.

an erinnert sich noch, von welchem
Erfolge das letztjährige Preisaus-
schreiben in bezug auf die damalige
perkomerkonkurrenz begleitet war^j;
der Bayerische Kunstgewerbeverein
hatte im pinblick auf den kurzen Termin unter einer
Anzahl junger Kleinkünstler einen Wettbewerb eröffnet,
in der poffnung, daß das junge künstlerische München
wohl in der Lage sei, auch unter den ungünstigen
Verhältnissen Werke zu schaffen, die sich in der Welt
sehen lassen könnten; daß diese poffnung nicht täuschte,
wurde schon durch den Ausfall jenes Wettbewerbes
bewiesen, mehr aber noch durch die ehrende Auf-
forderung, die auch dieses pahr wieder und zwar
in erweitertem Maße an den Verein erging, „zur
Erlangung von Entwürfen für Ehrenpreise zur
Perkomer-Konkurrenz (906 ein Preisausschreiben an
alle deutschen und deutsch-österreichischen Künstler und
Kunsthandwerker zu erlassen". Denn es beteiligen
sich an der Automobil-Konkurrenz die drei Klubs:
Kaiserlich deutscher, bayerischer, österreichischer Auto-
mobilklub. Der Verein unterzog sich dieser ehren-
den Aufgabe mit Freuden und ernannte ein Preis-
gericht für diesen Wettbewerb in den perren:
Bildhauer Prof. Ioh. Floßmann, Goldschmied
Prof. Fritz v. Miller, Maler Bruno Paul, Bild-
hauer Prof. Ernst Pfeifer, Maler Prof. Fr. v.
Stuck, Architekt Prof. Fr. v. Thiersch. Bei der
Kürze der für die Ausführung der Arbeiten gegebenen
Zeit konnte leider auch für die Einlieferung von
Entwürfen nur ein äußerst kurzer Termin gestellt
werden.* 2)

Für Geldprämien standen nur (000 BI. zur
Verfügung; bei den in erster Linie für die Aus-
führung geeignet befundenen Stücken bestand das
Entgelt in dem Auftrag zur Ausführung, weshalb
bei dem Ausschreiben die bindende Angabe des An-

9 Vgl. 5. 3\off. des letzten Jahrgangs.

2) Nach dem Protokoll über die Tätigkeit des Preisgerichts.

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