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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

DOI Artikel:
Gmelin, Leopold: Das Kunstgewerbe auf der Nürnberger Ausstellung, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10293#0334

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65Vielfarbige Intarsiafüllung von einem ffianino von V. Berdur; entworfen und in ungebeiztem ffolz ausgeführt von

(5. Witt, München. (l/5 d. wirkt. Größe.) *)

samen Nußholz-Intarsien ausgestattet; Beschläge,
Aleiderhaken, Lüster in Niessing?) Die beiden für
die „städtische höhere Schule für Mädchen in
Bayreuth" ausgeführten Zimmer Eberleins zeichnen
sich namentlich durch die ganz besonders verständ-
nisvolle Verwendung der verschiedenen Holzarten
aus. Die Möbel siud in ihrer Bauart durchweg
sehr einfach; aber durch die geschickte Verteilung der
verschiedenen Hölzer, in Verbindung mit kleinen In-
tarsia-Marken und solidem Beschläg, bringen sie
reiches Leben in den Raum (Abb. 666).

Einen recht glücklichen Griff hat der Gewerbe-
verein k)of getan, indem er sich durch einen engern
Mettbewerb die Mitarbeiterschaft ch>erm. Goerke's,
Landau, sicherte, der die Entwürfe zu einem Sitzuugs-
zimmer, einschließlich aller Einzelheiten an Möbeln,
Lichtgeräte, Kleiderständer rc. lieferte (Abb. 659)?)
Der Raum ist in der Tat das geworden, was fein
Schöpfer wollte: Der Ausdruck einer echt deutschen,
soliden, bürgerlichen Handwerkskunst in zeitgemäßem
Sinne, —■ einfach, mit Vermeidung aller Effektmittel:

9 An der Ausführung der Bayreuther Räume — auf die
sich auch Abb. 660 bezieht — sind beteiligt: die Schreiner-
meister: £. Albr echt, Mich. Göschel, ffans ff oll, Beruh.
Lang, I. T. Löwlein, G. Lohse u. Al brecht, Ant.
Müller, Jos. Sch o b e r t h , Kour. Z e i l m a n n , Karl Zim-
mermann, — Bildhauer Arthur Geyer, — Schlosser
wilh. ffensel, Georg Schineuß er.

2) An der Ausführung beteiligt: die Tischler Jos.

Schneider, ffans Stumpf, valentiu warmuth, die
Schlosser Loreuz Funk, Valentin Küffuer, ffeinr. Mergner,
Tapezier Karl Staffort und Bfengeschäft Karl weiß,
fäintliche in ffof.

*) Sämtliche Abbildungen dieses Heftes entstammen der Blürnberger Ausstellung.

(Das (AunstzewerKe auf der
(stürnkerzer (Auestetkung.'

(Fortsetzung statt Schluß.)

iter der großen Zahl vollständig
ausgestatteter Räume sind es nicht
viele, bei denen bis zu den Bil-
dern, Lüstern und allen Einzel-
heiten des Gerätes hinunter alles
reiflich überlegt und ausgewählt
wurde; aber im Vergleich mit dem, was man sich
vor \0 und 20 Jahren von den Rosen der Aus-
stellungen gefallen lassen mußte, hat sich's gewaltig
zum Besseren gewendet.

Einen höheren Schwung nehmen einige Räume,
die uuter der Führung tüchtiger Architekten entstanden
sind. Bayreuther Meister, in zwei Gruppen geteilt,
haben — die einen unter Führung von Eugen
Drollinger, München, die anderen nach Entwürfen
von Martin Eberlein, Nürnberg — eine Reihe
von Räumen geschaffen, die ihren Meistern Ehre,
den Bestellern Freude bereiten. Das für die Agl.
Filialbank in Bayreuth bestiinmte Sprechzimmer
Drollingers (Abb. 660), an das sich noch ein Vor-
zimmer anschließt, ist in Hellen: Eichenholz mit spar-

x) 3m ersten Teil dieses Berichts, und zwar auf S. 292,
rechte Spalte, in dein mit den Worten „Zu den besseren. . ."
beginnenden Satz, ist durch Ausfallen einer Interpunktion eine
Sinnstörung eingetreten, die wir durch Einsetzen eines ; hinter
das Wort „verleugnet" (Zeile ;z) zu beseitigen bitten.

Die Schriftleitung.

Au,ist und pandrverk. 56. Iahrg. £}eft

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