DOI Artikel:
Vom Büchermarkt
DOI Artikel:Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0299
Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins.
Reichenbachbrücke —, das eine gute Vorstellung von
der Sorgfalt gibt, die der Meister auch kleinen Auf-
gaben zuzuwenden pstegt, Aufgaben, an denen sonst
eben deshalb so viel gesündigt wird, weil sie ihrer
Rleinheit wegen als Nebensache behandelt und über-
eifrigen Anfängern zugewiesen werden.
^-orentz, Rud-, Moderne Türen und Tnrbeklei-
^ düngen; \ Hefte, herausgegeben von Architekt
Rud. Lorentz, Fabrik für Holzbearbeitung, Stettin-
Nemitz. Selbstverlag. (Abonnement im Buchhandel
auf \2 Monatshefte (0 M., auf 6 Hefte 6 M.
Die Fabrik betreibt offenbar die Herstellung von
Türen als Spezialität; und da ihr infolge dieses
Amstandes viel Zeichnungen und Entwürfe von
Türen unter die Hände kommen, ist sie unschwer in
der Lage, ganze Reihen moderner Türen in flüchtiger
Zeichenweise aufs Papier zu bringen. Mag dabei
manches Stück mit ausgenommen worden sein, was diese
Ehre nicht verdient, so wird man anderseits aus den
flO Blättern doch manche Anregung schöpfen können.
n.
1teher türkische Runst kündigt der Verlag von
E. Masmuth, Berlin, umfangreiche Publika-
tionen an, die teils den: Interesse des deutschen
Botschafters in Aonstantinopel, Marschall von Bieber-
stein, zu verdanken sind und deren Durchführung dem
'Kunsthistoriker I)r. Tornelius Gurlitt anvertraut ist.
* * »’».»'» »'» v »,»'»,»»»»»»»» »»»»»» »».»».»».v»» »/»»-« «-««■« «« «<«< «««« «<« ««'<«'< «< «< «« «'«,»'« «-«-»■
Lßronik df5 VgPriUm Runflgmkröevkrkin^
OrLenkkichs Senerakverfamwkung
am rb. März )g07, abends s Uhr.
Der ;. Vorsitzende, Prof. Ernst Pfeifer, eröffnet die
Versammlung um '/,A Uhr mit der Begrüßung der Erschienenen
— unter denen auch ein Vertreter des Kgl. Staatsministeriums,
Ministerialrat von Rauck —, stellt die Anwesenheit von 50
stimmberechtigten Mitgliedern sowie die satzungsgemäße Ein-
berufung fest und veranlaßt die Wahl des Beisitzers, die auf
Maler Bernhard Wenig fällt.
Die Tagesordnung umfaßt:
I. Berichterstattung und Rechnungsablage pro ;yos.
II. Voranschlag pro \<)07.
III. Ergänzungswahl des Ausschusses.
IV. Ernennung von Ehrenmitgliedern.
I. Berichterstattung und Rechnungsablage pro ;9os.
wir entnehmen dem vom (. Vorsitzenden Prof. E. Pfeifer
erstatteten Bericht die folgenden Angaben.
In der A u s st e l l u n g s h a l l e erreichte der Umsatz durch
das Weihnachtsgeschäft noch eine bföhe, daß die Einnahmen an
Provision und Ausstellungsgebühren den Voranschlag nahezu
erreichten; da aber die ersten Monate ungünstig verlaufen waren,
wurde von der angekündigten Neuregelung der Ausstellungs-
gebühren vorerst Umgang genommen, — doch wird sie sich jetzt
nicht mehr hinausschieben lassen, wobei dann auch Sonderbe-
stimmungen für gewisse Kategorien von Arbeiten in Kraft
treten.
Line rein kaufmännische (Organisation der Halle in einer
Hand könnte allein der stetig wachsenden Konkurrenz begegnen;
darunter würde aber der künstlerische Charakter, der doch den
guten Ruf unserer Halle bildet, leiden. Besonders belastet
war Heuer die Halle durch die verschiedenen Ausstellungen der
Konknrrenzentwürfe wie der fertigen Arbeiten der Herkomer-
und Schützenfestpreise. Näheres über die Geschäftsergebnisfe
der Halle ist aus dem nuten folgenden Bericht des Konservators
Bogenschütz zu entnehnien.
Die v erei nsz eit schri ft belastet Sie Vereinskasse dauernd
zwar unverhältnismäßig hoch; an eine Einschränkung kann aber
nicht gedacht werden, da die Zeitschrift nach wie vor das wich-
tigste Bindeglied zwischen dem Verein und seinen Mitgliedern,
namentlich seinen auswärtigen, bildet. Eine Eingabe an das
Kultusministerium um Unterstützung dieser Kulturwerte för-
dernden vereinsarbeit blieb leider erfolglos.
Die Mitgliedschaft des Vereins bestand pro ;gos aus
;?57 Mitgliedern (im Vorjahr uns zwar aus ,eo3 (;s;z)
ordentlichen und \34; (;oö) außerordentlichen Mitgliedern,
(89) Damen und ;s (;e) Studierende und Gehilfen. Durch
Tod hat der Verein zwei Ehrenmitglieder und \2 ordentliche
Mitglieder verloren; nach Verlesung der Namen erfolgt die
übliche Ehrung durch Erheben von den Sitzen.
Über dieTätigkeitdesAusschusses und seiner K o m-
missionen ist zu berichten, daß im ganzen 7Sitzungen
stattgefunden haben.
An Wochenversammlungen haben seit der letzten
Generalversammlung ;8 stattgefunden, die zum größten Teil
durch Vorträge ausgesüllt waren; um diese Veranstaltungen
hat sich insbesondere Prof. Weyßer verdient gemacht, wofür
ihm der Dank der versaminlung ausgesprochen wird.
In der Vereinsbibliothek beschränkte sich die An-
schaffung auf das Notwendigste. Sie zählte am 3\. Dezember
;gos U70 werke in 2383 Bänden (Zuwachs ;3; Bände.) Der
Gesamtwert beträgt ;y5;sM. Der Besuch der Bibliothek be-
lief sich auf Personen; ausgeliehen wurden in ;-;7 Fällen
;g7 Bände.
Bei der Lehrlingspreisbewerbung konnten sämt
liche ;2 Bewerber prämiiert werden; in dieser erhielten ;; den
Geleitsbrief und Geldprämien, während einer mit einer Geld-
prämie und einem fachwissenschaftlichen Werke ausgezeichnet
wurde.
Die Haus Unkosten sind infolge der Verzinsung und
Amortisation der für die Umbauten erwachsenen Kosten (755 ;8 M.)
gestiegen. Der hohen Kosten wegen unterblieb daher auch die
Auswechselung der gesamten Schaufenster, während eine Ver-
legung und Verbreiterung der Eingangstüre baldigst in Angriff
genommen wird. Auch die Ausgaben für die Vereinsbeamten
und das sonstige Personal sind stetig gewachsen.
280
Reichenbachbrücke —, das eine gute Vorstellung von
der Sorgfalt gibt, die der Meister auch kleinen Auf-
gaben zuzuwenden pstegt, Aufgaben, an denen sonst
eben deshalb so viel gesündigt wird, weil sie ihrer
Rleinheit wegen als Nebensache behandelt und über-
eifrigen Anfängern zugewiesen werden.
^-orentz, Rud-, Moderne Türen und Tnrbeklei-
^ düngen; \ Hefte, herausgegeben von Architekt
Rud. Lorentz, Fabrik für Holzbearbeitung, Stettin-
Nemitz. Selbstverlag. (Abonnement im Buchhandel
auf \2 Monatshefte (0 M., auf 6 Hefte 6 M.
Die Fabrik betreibt offenbar die Herstellung von
Türen als Spezialität; und da ihr infolge dieses
Amstandes viel Zeichnungen und Entwürfe von
Türen unter die Hände kommen, ist sie unschwer in
der Lage, ganze Reihen moderner Türen in flüchtiger
Zeichenweise aufs Papier zu bringen. Mag dabei
manches Stück mit ausgenommen worden sein, was diese
Ehre nicht verdient, so wird man anderseits aus den
flO Blättern doch manche Anregung schöpfen können.
n.
1teher türkische Runst kündigt der Verlag von
E. Masmuth, Berlin, umfangreiche Publika-
tionen an, die teils den: Interesse des deutschen
Botschafters in Aonstantinopel, Marschall von Bieber-
stein, zu verdanken sind und deren Durchführung dem
'Kunsthistoriker I)r. Tornelius Gurlitt anvertraut ist.
* * »’».»'» »'» v »,»'»,»»»»»»»» »»»»»» »».»».»».v»» »/»»-« «-««■« «« «<«< «««« «<« ««'<«'< «< «< «« «'«,»'« «-«-»■
Lßronik df5 VgPriUm Runflgmkröevkrkin^
OrLenkkichs Senerakverfamwkung
am rb. März )g07, abends s Uhr.
Der ;. Vorsitzende, Prof. Ernst Pfeifer, eröffnet die
Versammlung um '/,A Uhr mit der Begrüßung der Erschienenen
— unter denen auch ein Vertreter des Kgl. Staatsministeriums,
Ministerialrat von Rauck —, stellt die Anwesenheit von 50
stimmberechtigten Mitgliedern sowie die satzungsgemäße Ein-
berufung fest und veranlaßt die Wahl des Beisitzers, die auf
Maler Bernhard Wenig fällt.
Die Tagesordnung umfaßt:
I. Berichterstattung und Rechnungsablage pro ;yos.
II. Voranschlag pro \<)07.
III. Ergänzungswahl des Ausschusses.
IV. Ernennung von Ehrenmitgliedern.
I. Berichterstattung und Rechnungsablage pro ;9os.
wir entnehmen dem vom (. Vorsitzenden Prof. E. Pfeifer
erstatteten Bericht die folgenden Angaben.
In der A u s st e l l u n g s h a l l e erreichte der Umsatz durch
das Weihnachtsgeschäft noch eine bföhe, daß die Einnahmen an
Provision und Ausstellungsgebühren den Voranschlag nahezu
erreichten; da aber die ersten Monate ungünstig verlaufen waren,
wurde von der angekündigten Neuregelung der Ausstellungs-
gebühren vorerst Umgang genommen, — doch wird sie sich jetzt
nicht mehr hinausschieben lassen, wobei dann auch Sonderbe-
stimmungen für gewisse Kategorien von Arbeiten in Kraft
treten.
Line rein kaufmännische (Organisation der Halle in einer
Hand könnte allein der stetig wachsenden Konkurrenz begegnen;
darunter würde aber der künstlerische Charakter, der doch den
guten Ruf unserer Halle bildet, leiden. Besonders belastet
war Heuer die Halle durch die verschiedenen Ausstellungen der
Konknrrenzentwürfe wie der fertigen Arbeiten der Herkomer-
und Schützenfestpreise. Näheres über die Geschäftsergebnisfe
der Halle ist aus dem nuten folgenden Bericht des Konservators
Bogenschütz zu entnehnien.
Die v erei nsz eit schri ft belastet Sie Vereinskasse dauernd
zwar unverhältnismäßig hoch; an eine Einschränkung kann aber
nicht gedacht werden, da die Zeitschrift nach wie vor das wich-
tigste Bindeglied zwischen dem Verein und seinen Mitgliedern,
namentlich seinen auswärtigen, bildet. Eine Eingabe an das
Kultusministerium um Unterstützung dieser Kulturwerte för-
dernden vereinsarbeit blieb leider erfolglos.
Die Mitgliedschaft des Vereins bestand pro ;gos aus
;?57 Mitgliedern (im Vorjahr uns zwar aus ,eo3 (;s;z)
ordentlichen und \34; (;oö) außerordentlichen Mitgliedern,
(89) Damen und ;s (;e) Studierende und Gehilfen. Durch
Tod hat der Verein zwei Ehrenmitglieder und \2 ordentliche
Mitglieder verloren; nach Verlesung der Namen erfolgt die
übliche Ehrung durch Erheben von den Sitzen.
Über dieTätigkeitdesAusschusses und seiner K o m-
missionen ist zu berichten, daß im ganzen 7Sitzungen
stattgefunden haben.
An Wochenversammlungen haben seit der letzten
Generalversammlung ;8 stattgefunden, die zum größten Teil
durch Vorträge ausgesüllt waren; um diese Veranstaltungen
hat sich insbesondere Prof. Weyßer verdient gemacht, wofür
ihm der Dank der versaminlung ausgesprochen wird.
In der Vereinsbibliothek beschränkte sich die An-
schaffung auf das Notwendigste. Sie zählte am 3\. Dezember
;gos U70 werke in 2383 Bänden (Zuwachs ;3; Bände.) Der
Gesamtwert beträgt ;y5;sM. Der Besuch der Bibliothek be-
lief sich auf Personen; ausgeliehen wurden in ;-;7 Fällen
;g7 Bände.
Bei der Lehrlingspreisbewerbung konnten sämt
liche ;2 Bewerber prämiiert werden; in dieser erhielten ;; den
Geleitsbrief und Geldprämien, während einer mit einer Geld-
prämie und einem fachwissenschaftlichen Werke ausgezeichnet
wurde.
Die Haus Unkosten sind infolge der Verzinsung und
Amortisation der für die Umbauten erwachsenen Kosten (755 ;8 M.)
gestiegen. Der hohen Kosten wegen unterblieb daher auch die
Auswechselung der gesamten Schaufenster, während eine Ver-
legung und Verbreiterung der Eingangstüre baldigst in Angriff
genommen wird. Auch die Ausgaben für die Vereinsbeamten
und das sonstige Personal sind stetig gewachsen.
280