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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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Halm,: .: Eine Geschichte des Kunstgewerbes
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Ruge, Clara: Die Grueby-Töpfereien in Boston
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https://doi.org/10.11588/diglit.9043#0290

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Die Grueby-Töpfereien in Boston.

50^ u. 502. Aaminmantel und Töpfereien;
Erzeugnisse der Grueby-ffayence Eo., Boston.

Line außerordentlich tüchtige Leistung gibt Georg
Swarzenski in seiner Darstellung des Aunstgewerbes
der Renaissance in Italien und ebenso Or. Wilhelm
Behnke, der langjährige Direktorialassistent des Agl.
Kunstgewerbemuseums in Berlin, in dein Abschnitt
über das Aunstgewerbe der Renaissance in den Ländern
nördlich der Alpen, hiermit schließt der erste Band.

Dem hohen textlichen Wert des Buches, den
man nur mit den Ausdrücken bedingungsloser hoher
Anerkennung zu charakterisieren vermag, entspricht
voll und ganz das reiche Abbildungsmaterial sowohl
hinsichtlich sachlicher Auswahl als auch in der
Wiedergabe. Bor allem stehen die farbigen Tafeln,
welche durchaus nach direkten farbigen Aufnahmen
gemacht wurden, auf der pöhe der Zeit. Der erste
Band enthält ca. 75 Tafeln und 53\ Textbilder.
Schon in Anbetracht eines solchen Zlluftrations-
materials verdiente das Buch die weiteste Verbreitung
in den Areisen der Aunstgewerbler, eine nicht minder
große aber darf es auch beanspruchen bei der großen
Allgemeinheit eines gebildeten Publikums. Bei dem
stetig wachsenden Interesse für das Aunstgewerbe
unserer Tage erscheint eine gewisse Vertrautheit nicht
allein des ausübenden Aünstlers, sondern auch jedes
Gebildeten mit der Entwicklung der angewandten
Run st unentbehrlich, denn, so schließt Lehnert seine
treffliche Einleitung, „nur der, der die Vergangenheit
kennt und gebührend schätzt, vermag den Aufgaben
der Gegenwart gerecht zu werden". H.

(Die (ArueßxrTöpfereien in
Koston?)

(Von Akara (Nuge, (New-Vork.

Amerika ist bekanntlich das Aunst-
gewerbe erst im Erblühen. Am wei-
testen ist man heutzutage in der Ae-
ramik vorgeschritten. Zugleich ist diese
auch eine der ältesten unter den hiesigen
Aunstindustrien. Es ist wohl dem Einfluß der In-
dianer zuzuschreiben, daß die vorzügliche amerikanische
Tonerde früher dem Runstgewerbe zugeführt wurde
als der große Wetall- und Holzreichtum, den Amerika
besitzt.

Die Indianer konzentrierten ihre kunstgewerbliche
Tätigkeit hauptsächlich auf das Aörbeflechten und die
Töpferei. Neuerdings wird auch die Aorbflechterei
hier wieder ausgenommen. A7an versucht darin sich
ganz an die indianischen Vorbilder anzuschließen, um
die Tradition zu erhalten. Die Indianer sterben
ohnehin immer mehr aus. Auch wird die junge
Generation der Rothäute leider von Staatswegen zu
amerikanischen Fabrikarbeitern erzogen.

Die Töpferei ist schon in den 70er Zähren von
den Amerikanern ausgenommen worden. Die jetzt
weltberühmten Rookwoodwaren, die aus der roten
Erde Tincinnatis entstanden, waren die ersten ame-

*) Dazu die Abbildungen scn—5J3.

Kunst und Handwerk. 58. Iahrg. Heft 9.

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