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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 59.1908-1909

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Lederer, Philipp: Eine Medaille und eine Plakette von H. Hahn
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https://doi.org/10.11588/diglit.9042#0385

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Eine Medaille und eine Plakette von bs. ffahn.

Sine MedaiLke und

eine PkaKeite von
H. Haßn. A^bung

's ist in hohem
Grade erfreulich,
daß unsere be-
deutenden plasti-
schen Meister
ihre Aunst auch zur Ver-
edelung von Medaille und
Plakette, den: Formgebiet der
Aleinplastik, verwenden. Die
leichtere Verbreitungsmöglich-
keit, die diese Aunstformen
vor den Schöpfungen der
großen Aunst voraus haben,
läßt sie als äußerst wichtig
für die Verbreitung gesunden
künstlerischen Geschmacks er-
scheinen. Wir sind in der
Lage, von einem unserer her-
vorragendsten Bildhauer, dem
Münchener Professor Perm,
pahn, der erst jetzt wieder
mit einer herrlichen Reiter-
figur in der heurigen Glas-
palast-Ausstellung die große
goldene Medaille errungen
hat, zwei vortreffliche Alein-
werke zu veröffentlichen. Sie
schließen sich würdig seinen
früheren Arbeiten dieser Art
an, wovon wir nur die all-
gemeiner bekannte Lenbach-
Medaille zitieren wollen. Das
eine ist eine geprägte Medaille
(Ring ebenfalls angeprägt)
auf Geh.-Rat Rathenau, den
bekannten Leiter der Allge-
meinen Glektrizitätsgesellschaft
in Berlin, die als eine Art
Verdienstmedaille für deren
Arbeiter bestimmt ist und wozu
Prof, pahn den Stempel aus
dem Negativ geschnitten hat.
Diese Methode war besonders

bei den antiken Stempel-
schneidern, die darin auch Un-
übertreffliches geleistet haben,
sehr beliebt; sie setzt eine
außerordentliche Gewandtheit
voraus. In unseren Zeiten
zieht man es meist vor, ein
Positiv,nodell zu machen und
aus diesen, dann die nötige
Negativform zu gewinnen —
das künstlerisch-technisch leich-
tere Verfahren. —• Auf der
Vorderseite trägt die Medaille
das meisterhaft in großen
Zügen modellierte Bildnis
Rathenaus. Die herbe Araft
des Aünstlers, der mit ganz
einfachen Mitteln arbeitet,
finden wir auch im Schmuck
der Rückseite wieder. In
knapper und doch klar spre-
chender Symbolik versinnbild-
licht ein kraftvoll entworfener
Adler den Flug in die pöhen,
den moderne Technik immer
kühner nimmt. Tine kleine
Biene zur Seite deutet zart den
Fleiß des einzelnen an, der
im allgemeinen Ringen nach
vorwärts mitbeschäftigt ist
und dem die Medaille zu auf-
inunternder Belohnung dienen
soll. In sinniger und künst-
lerisch recht wirkungsvoller
Art wird das Bild nach oben
durch einen quergestellten,
schön stilisierten Blitz — Blitz-
strahlen schießen aus Lotos-
kelchen hervor — abgeschlossen,
der von der Umschrift das
Wort DRAVA, es gleichsan,
unterstreichend, besonders her-
vorleuchten läßt. Zur Aom-
position der Rückseite „rächten
wir noch bemerken, daß sie
ganz im Geiste altgriechischer
Münzen empfunden ist, die
uns ja die unübertrefflichen
Vorbilder für sozusagen me-

8-ZS.

Ehrengabe der Kgl. xriv. pauxtschützengesellschaft München znm Deutschen Bundesschießen; von A. v. Mayrhofer, München.

(fföhe 52 cm.)

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