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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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G.: Älteste Germanische Kunst
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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0110

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Kleine Nachrichten.

schauen, wenn er z. B. die Bemerkung liest, daß die
besten Werke germanischer Baukunst des st. Jahr-
hunderts in Spanien stehen — oder daß „nirgends,
auch in Deutschland nicht, rein altgermanisches Aunst-
gewerbe sich so lange lebendig erhalten hat als in
Asturien" (Vviedo). Soviel aber auch noch an Haupts
Ausführungen zu ergänzen sein mag — wir haben
alle Ursache, uns seiner Arbeit zu freuen.

Das Buch ist — mit oder ohne Absicht des
Verfassers — in der Hauptsache eine Werbeschrift
für das Deutschtum nach jeder Richtung geworden —
politisch, völkisch, künstlerisch; möglich, daß durch
das patriotische Feuer hier der klare wissenschaftliche
Blick etwas getrübt worden ist, dort die hellseherische
Aünstler-Phantasie in weiter Ferne Dinge erschaut
hat, die noch der völligen Entschleierung bedürfen:
aber keiner, dem die Erforschung und Erhaltung
deutscher Eigenart am Herzen liegt, wird dieses Buch
ohne tiefe innere Befriedigung aus der Hand legen *)
und nicht ohne Bewegung der Schlußworte des
Buches gedenken: „Wenn Ehamberlain in feinen
Grundlagen des fst. Jahrhunderts das Beste des für
diese Grundlagen Geleisteten und die sicherste Bürg-
schaft für den Wert des Aünftigen in dem germani-
schen Wesen fand, wenn Gobineau eine Zukunft
der Menschheit nur von dem sich völlig rein erhal-
tenden Germanentum erwartet, so waren das be-
deutende Weiser genug für unfern Weg."

Vielleicht wirkt der hier gewagte Versuch, unser
Volkstum in seiner ältesten greifbaren Gestalt und
Betätigung auf dem Gebiete der bildenden Aunst in
einigem zu erfassen und erkennen zu lernen, als ein
bescheidener weiterer Beitrag in der großen Sache,
zum wenigsten nach der Richtung des bitter nötigen
Begreifens, daß deutsche oder germanische Aunst der
Zukunft, wenn sie überhaupt sein will, bis ins tiefste
national sein muß." G.

(Meine Nachrichten.

(Vereine, Museen, Schuten, Äussiettungen,
MetLLcwerKe £C.

er Deutsche Verein für schlesische Spitzenkunst,

e. V., welcher im Juni d. I. zu Hirschberg in
Schlesien gegründet wurde, wendet sich an die Mit-
welt mit einem Aufruf, der mit zahlreichen Unter-

st Und auch der Buchkünstler findet seine Rechnung.
Denn das Buch ist auch typographisch ein Musterbuch, schon
durch die Wahl des mäßig rauhen, glanzlosen Papiers, beson-
ders aber dadurch, daß sämtliche in den Text gedruckten Ab-
bildungen nach kräftigen, gesunden Federzeichnungen gesellig«
sind, die mit den Leitern eine viel natürlichere Gemem>chaft

schriften aus Fürsten-, Adels- und Aünstlerkreisen
bedeckt ist. Der Verein hat sich die Aufgabe gestellt,
die Aunst der Spitzenanfertigung, welche, von Brüssel
hierher verpflanzt, im deutschen Riesengebirge seit der
Rotte des vorigen Jahrhunderts schon ausgeübt
wird und zu hoher Vollkommenheit gelangt ist, unter
eine zielbewußte, sachgemäße, einheitliche Leitung zu
bringen und für den Absatz in kaufkräftigen und
kunstliebenden Areisen zu sorgen. Damit hofft er
zu erreichen, daß die fleißigen Hände der schlesischen
Heimarbeiterinnen i» der Folge fortgesetzt ausreichende
und lohnende Arbeit erhalten und daß die Aunst
der Spitzenerzeugung, welche vor anderen Haus-
industriezweigen auf die sich damit Beschäftigenden
bildend und veredelnd wirkt, in weiteren Areisen
Eingang findet. Die zu letzterem Zweck im schlesi-
schen Riesengebirge gegründeten Spitzenschulen unter-
stehen dem besonderen Schutze und der Mitaufsicht
des Vereins. Der Jahresbeitrag für die Erwerbung
der Mitgliedschaft ist auf mindestens 6 ITC. fest-
gesetzt. Die Mitgliedschaft ermäßigt nicht nur bei
Vorträgen und Ausstellungen den Eintrittspreis, son-
dern berechtigt auch zur unentgeltlichen Rateinholung
betreffs der Verwertung und Behandlung alter Spitzen.
Außerdem erwirbt man mit der Mitgliedschaft das
Anrecht auf ein Freilos für die alljährlich geplante
Verlosung echter Spitzen.

U

ine internationale Runst- und Runstgcrverbe-
alisstellung in Santiago (Ehile) soll dort im
Gebäude der schönen Aünste an« s8. September sstsO
eröffnet werden; Dauer bis Zf. Dezember. Die Re-
gierung trägt die Aosten der Aufstellung, die Fracht
und die Versicherung. Nähere Auskunft erteilen die
chilenischen Gesandtschaften; ein Exemplar des Aus-
stellungsprogramms liegt zur Einsichtnahme durch
die Interessenten im Sekretariat des Bayerischen
Aunstgewerbevereins auf.

ie Stockholmer Runstgewerbeausstellung hat

trotz dem großei« Generalstreik mit einem so
beträchtlichen Überschuß abgeschlossen, daß nicht nur
die staatlichen und städtischen Zuschüsse ((00000 und
50000Aronen), sondern auch die platzmieten der Aus-
steller zurückbczahlt werden konnten und dem Slöjd-
förening (Verein für Hausindustrie) die Summe von

bilden als Autotypien. Nur für die nach Photographien her-
zustellenden Bilder, die als Tafeln eingereiht sind, haben Auto-
typie und glattes Papier Perwendung gefunden. — Durch das
Entgegenkommen des Verlags können wir in den Abbildungen
zss-zy; einige Probe aus dem Werke vorführen.

(Die Schriftleitnug.)

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