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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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Lasser, Moritz Otto von: Das Heliotinverfahren von Meisenbach, Riffarth & Co., München
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https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0130

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Das kjeliotmtverfahren von OTeifenbad), Riffarlb & La.


223. Kelche; nach Entwürfen von Earl Bau er-Ulm, ausgesührt von 5 toi nicken & Lohr, München.

(Vs d. wirk!. cLröße.)

(Vae Hekiotmtverfahren
von Meisenkach, Mffariß <Lo.»
München.

tcfc neue Reproduktionstechnik, mit der
^ie Münchener Firma Meisenbach, Rif-
^ <^0- ^it einiger Zeit an die
(Öffentlichkeit tritt, und von der wir in
Heft 4 des letzten Jahrgangs dieser Zeit-
schrift eine Probe brachten (Tafel 4), wird gewiß in
Bälde das gesamte, riesige Gebiet der Illustration
durchsetzt haben. Die großen Auflagen, die dieser
Schnellpressendruck in kurzer Zeit ermöglicht, müssen
aber außerdem naturgemäß auch der Vervielfältigung
von Gemälden rc. zugute kommen, denn es besteht
wohl ein bedeutender Unterschied darin, ob man im
Tage mühsam einige gute Drucke nach einein schönen
Werk der Malerei herzustellen vermag, oder tausende
von Blättern . . . Doch da zurzeit noch sehr wenig
über das Technische des Heliotintverfahreiis gesagt

werden darf und wir hier die neue Technik über-

haupt nur nach der künstlerischen Seite hin zu wür-
digen haben, so mag uns gestattet sein, vorab ein-
mal einen Rahmen zu unserem speziellen Thema
zu schaffen: mit anderen Worten, es sei ein wenig
in der Geschichte der Firma Meisenbach, Riffarth
& Lo. geblättert, es sei die Rede von früheren und
von der großen Tat des yanses. Ts klingt nämlich
geradezu lächerlich, aber wahr ist es doch: während
die im Jahre (88{ durch Georg Meisenbach er-
fundene und mit ihm durch Joseph Ritter v.Schmaedel
auf das erfolgreichste und glänzendste ausgebaute
- Autotypie die ganze kulturelle Erde in ihren Bann-
kreis zwingt und zwang, weiß man in München —
der Heimat der Erfindung — kaum um die Sache
und hat jedenfalls noch nie groß Wesen davon ge-
macht! Zwar sollte in jedem bayerischen Schul-
lesebuch ein Lesestück über die Autotypie stehen, über
diese großartige, geniale Erfindung, die der Stadt
der Frauentürme zum ewigen Ruhme gereichen
wird . . . allein unsere Presse, unsere Universität,
unsere Technische Hochschule, diese Stellen und jene
Ämter scheinen nicht der Ansicht zu sein, daß man
von einer solchen Tat Notiz nehmen solle. . . und
 
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