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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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Heinrich Schiestl
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https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0180

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3(<t. Altarrelief in der Franziskanerkirche zu Wllrzburg; von Heinrich Schiestl, Würzburg.

(Breite 2 m.)

Heinrich Schiestk.^

„Die Kunst steckt wahrhaftig in der Natur;
Wer sie heraus kann reißen, der hat sie."

(Dürer.)

einz Schiestl", wie er sich gewöhn-
lich nach guter altdeutscher Art
unterschreibt, ist der älteste des
'Künstlerkleeblattes Schiestl. Gr hat
mit seinen Brüdern Rlatthäus und
Rudolf die urwüchsige, humor-
volle, derbkräftige 2lder genreinsam. Doch ist er
Vertreter der plastischen Kunst, seine Holzschnitzereien
verlebendigen am ausdruckvollsten sein IVesen; da-
bei versteht er nicht minder gewandt den Zeichen-

*) Dazn die Abb. —Z20.

stist zu führen. Vielleicht wäre er gleich seinen
beiden Brüdern Räaler geworden — er besitzt viel-
versprechende jOroben — hätte er nicht als Stütze
des Vaters in der heimatlichen Werkstatt verbleiben
müssen. Unterm biderben Handwerksmeister Vater
Schiestl, der ehedem aus Tirol nach Würzburg
kam und dort als Fünfundsiebzigjähriger heute noch
manchen „festen" heiligen ins Leben ruft, erhielten
die drei Brüder ihre erste künstlerische Anleitung.

hier wurde der Grund gelegt für ihr späteres,
gründliches, ehrliches Schaffen, für ihre biedere,
kraftvolle Betätigung, die jedem von ihnen gemein-
fam ist. Heinrich, als ältester der Brüder und Haupt-
stütze des Vaters, hatte hierbei wohl den härteren
Standpunkt, sich emporzuringen, sich in seinem künst-
lerischen Streben zu veredeln. Die Kunst hatte da-
mals nicht mehr ihren ruhigen, festen Stand, es

Kuntf und Handwerk. 60. Iahrg. Heft 6.

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