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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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vom Büchermarkt.

Kupfer getriebene Planetarium, in der Münchener
Werkstätte von pygin Kiene ausgeführt wurde.
Das untere Feld, über dem Granitsockel, ist mit dem
Reliefbildnis des Kopernikus gefchmüückt.

Karl Ioh. Bauers Schmucksachen usw. (Abb.
323—3^0) sind durch die beigesetzten Textunterdrucke
genügend erläutert; nur zu der Schale (Abb. 338)
ist vielleicht nicht überflüssig zu bemerken, daß bei
ihrer Gestaltung auf die strengen Formen des
Raumes, für den sie bestimmt war, Rücksicht ge-
nommen wurde.

Der in den Abb. 3§ft—zur Anschauung
gebrachte Tafelaufsatz der Firma St ei nicken &
Lohr ist ein Geschenk des Baurats und Garde-
landwehrhauptmanns &). Walther an das Garde-
pionierbataillon in Berlin zu dessen s 00 jährigem
Gründungsjubiläum und wurde nach einer Idee des
Stifters von Georg Vogt entworfen und modelliert
und im wesentlichen von Eduard Steinicken aus-
geführt. Aus rotem Marmorsockel, umfaßt von
breitkräftigen, steinbesetzten Metallbändern, steigt eine
stark verjüngte Säule aus grünem Marmor empor,
aus deren Körper sich mächtige Eichenzweige nach
zwei Seiten Hinausrecken und die Schalen tragen;
die Säule endigt in einen Metallknauf, der von
einem, ein Segelschiff tragenden Tritonen gekrönt
wird. Inschriften an verschiedenen Stellen und zahl-
reich angehängte Medaillen erinnern an bedeutsame
Momente aus der Geschichte des Bataillons. In
seinen fassenden, ausgreifenden und dekorativen
Teilen aus Silber hergestellt, ist das Ganze durch
angemessene, verschieden starke Vergoldung und durch
reiche Besetzung mit bunten Halbedelsteinen farbig
belebt.

Der Deckel-Pokal (Abb. 5^5) ist nach einem
Entwürfe von Dtto Lohr in Nürnberg von Eduard
Steinicken ausgeführt: vergoldetes Silber mit

Halbedelsteinen; der Fuß trägt im Relief kämpfende
Ritter; Deckelgriffe mit Türkisen besetzt; Sockel Nuß-
baumholz.

Eine größere Arbeit derselben Werkstätte ist der
Tafelaufsatz mit krönendem Bären (Abb. 3^6—3^8).
Das Untergestell besteht aus patiniertem und ver-
goldetem Bronzeguß. Der gegossene, patinierte bzw.
oxydierte und teils vergoldete Stamm besteht in seinem
unteren Teil aus Bronze, im oberen — wie auch
die Schale — aus Silber. Sockel: blauschwarz
poliertes Holz.

Die Arbeiten von Georg v. Mendelssohn
(Abb. 3-s9—365) zeigen die Fortschritte, die dieser
Künstler in der Verwendung des Eisenblechs zu
feinern Arbeiten seit unseren letzten Veröffentlichungen
(Iahrg. l908, 5. 95—99) gemacht hat; zu den

Hämmer- und Atzarbeiten ist jetzt auch Durchbruch
mittels der sehr mühseligen Feilenarbeit getreten,
sowohl an Schmucksachen, wie an Schalen, Tellern
und Platten.

Die drei Entwürfe zu elektrischen Lüstern von
Gtto Klühe, welche unsere Bilderreihe schließen,
bedürfen keiner Erklärung.

Berichtigung. Auf Wunsch der Beteiligten
stellen wir hiermit fest, daß der Textunterdruck zur
Abbildung der Fassade des Bankhauses Werthauer
(5. (3^, Abb. 255) gemäß einer zwischen Architekten
und Bildhauer getroffenen Vereinbarung lauten sollte:
Architekten H. Gerhardt und M. Schäfer, nach
Modell und Details von Ni da Rümelin.

(Vom (Küchermarßk.

orinrh, Lovis, — Das Erlernen der Malerei.
Ein Handbuch. Verlegt bei Paul Tassirer,
Berlin W. \0.

Torinth sagt im Vorwort seines Buches: „Um
zum Schaffen eines Kunstwerkes (Bildes) zu gelangen,
sind folgende Studien notwendig. Das Zeichnen.
2. Das Malen. Ferner theoretischer Unterricht:
(. Die Perspektive. 2. Anatomie des menschlichen
Körpers. 3. Kunstgeschichte." Damit ist schon gesagt,
daß Torinths Buch dem Leser nicht alles geben kann,
um zum Schaffen eines Kunstwerkes zu gelangen.
Er gibt herzlich wenig von Anatomie und Perspek-
tive — und von kunstgeschichtlichem Wissen ist so
gut wie nichts in dem Buche zu spüren. Mit Aus-
nahme Rembrandts ist kein einziger älterer Meister
durch eine Abbildung als Beispiel für die Lehren
Torinths vertreten. Doch Logik und Konsequenz
sollte und wolle man nicht in dem Torinthschen
Buche suchen. Sonst gibt es eine Lektüre unfrei-
williger Komik. Z. B. sagt T.: „Selbstverständlich
sind alle Dinge für das Studium nützlich und
malenswert. — Man muß nur ordentlich aus-
wählen." Weshalb auswählen, wenn alles malens-
wert ist? Gder: „Das Wesentlichste in der Land-
schaft sind die Bäume," — und dann: „Für uns,
die wir alles gleichwertig schön erachten, gehört der
Baum zum Interessantesten."

Wenn alles gleichwertig ist — dann kann doch
nichts am interessantesten sein, oder: „Wenige Tier-
bilder existieren, welche als Motivszenen aus dem
Leben selbst zeigen" — dann: „Heute haben wir
selbst eine stattliche Anzahl von Künstlern, die der-
artige Motive zu Bildern gewählt haben", oder:
„Man wird beim Kostüm weniger auf die Richtig-
keit des Schnittes und der Stoffart geben als auf

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