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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

DOI Artikel:
Habich, Georg: Eine Medaillen-Konkurrenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0244

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ZOA. Medaille; von Lfans Sch wegerle;
ausgeführt von Karl jdoellath, Schrobenhanfen.
(IVirkl. Größe.)

Sine MedaiKen^onKurrenz.

(Von (Acorg HaKich.

or Jahresfrist übergab kjerr Georg
k)itl, hier, früher Besitzer der
pöllathschen Prägeanstalt in
Schrobenhanfen, den: Aonserva-
torium desAgl. Münzkabinetts in
München dieLumme von fSOOOM.
mit der Bestimniung, daß die jährlichen Zinsen dieser
Stiftung zur Förderung der modernen Medaillenkunst
Verwendung finden sollen. Der hochherzige Stifter
setzte mit dieser Schenkung seinen seit Jahren praktisch
betätigten Bestrebungen, die auf nichts Geringeres
als auf Schaffung einer modernen deutschen Medaille
gerichtet waren, die Arone auf. Mir halten vor I
vier Jahren Gelegenheit, in dieser Zeitschrift Jahr-
gang sfi06, S. s85 ff?) auf die vielversprechenden I
Anfänge der Medaillenproduktion in der damals
von Georg kchtl geleiteten Prägeanstalt hinzuweisen,
deren Leistungsfähigkeit sich, nach einer kürzlich hier
im Littauerschen Aunstsalon stattgehabten Medaillen-
Ausstellung zu urteilen, auch unter ihrem neuen Be-
sitzer Herrn Greiner unvermindert erhalten hat.

Die Verwendung der Zinsen aus der kritischen
Stiftung hat der Spender in völlig uneigennütziger
Meise dem Ermessen einer staatlich bestellten Aom- *)

*) Vgl. darüber auch Vr. ljabichs Aufsatz „Moderne
Medailleilkuttst" im Iahrg. J897 der „Zeitschrift des Bayer. :
Kunstgewerbevereins", S. 7 u. 2p D. Red.

Mission überlassen, die sich zu gleichen Teilen aus
Künstlern und Sachverständigen zusammensetzt.

Die Zinsen im Betrage von 500 M. pro Zahr
können nach dem Statut der Stiftung in zweierlei
Meise verwendet werden: erstens alljährlich als
Preis für die hervorragendste Leistung auf dem Ge-
biet der modernen Medaillenkunst während des ver-
flossenen Zahres. Dabei werden berücksichtigt nur
fertige Medaillen oder plastische Medaillenmodelle,
ferner auch in Stahl geschnittene, sowohl negative
wie positive Stempel. Ubersteigt das Modell die
projektierte Größe der Medaille, so ist diesem eine
photographische Verkleinerung im beabsichtigten Durch-
messer bei der Einsendung beizufügen.

Zweitens für Erteilung eines Auftrags, wobei
die Bestimniung des Vorwurfs für die Medaille im
allgemeinen der Kommission Vorbehalten bleibt,
aber auch dem zu beauftragenden Künstler überlassen
werden kann.

Für Preise und Aufträge kommen nur in Be-
tracht bayerische oder in Bayern lebende
K ü n stier.

Auf Grund der hier im Auszug wiedergegebenen
Satzung wurde für Januar dieses Jahres die erste
Konkurrenz ausgeschrieben, die, obwohl sie den Be-
teiligten überraschend kam, ein recht erfreuliches
Resultat brachte. Sechzehn bayerische, vorwiegend
Münchener Aünstler und zwar Bildhauer, Maler

l) Das Statut der bsitlfchen Stiftung ist kostenlos zu be-
ziehen durch das Sekretariat der Bayr. Akademie der
tv i f f e n s ch a f t e n , München, Alte Akademie.

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Kunst und Handwerk. 60. Zahrg. Heft 8.

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